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Kurzfristige Lösungen und Langfrist-Strategie gesucht

Politik, Bauern, Milchverarbeiter und Experten bei "Milchdialog" im Parlament
Politik, Bauern, Milchverarbeiter und Experten bei "Milchdialog" im Parlament ©APA
Der heutige "Milchdialog" im Parlament soll Maßnahmen gegen das dramatische Milchpreis-Tief liefern. Es gehe einerseits um "kurzfristige Unterstützung" für die Bauern, andererseits um "mittel- und langfristige Zukunftsperspektiven", sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) vor Beginn des Gipfels.
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Den Vorschlag des Bauerbundes die Sozialversicherungsbeiträge für die Bauern für ein Quartal zu erlassen, bezeichnete Rupprechter als “sehr guten Vorschlag”. Auf europäischer Ebene plädiert der Landwirtschaftsminister für einen Lieferverzicht, um die Überproduktion zu reduzieren. Langfristig seien die Marktaussichten für die Milchbauern in Europa und international aber “nicht schlecht”, so Rupprechter.

Bauern erhalten heute für konventionell erzeugte Milch um dreißig Prozent weniger als noch vor zwei Jahren. Bei Heu- und Biomilch – rund ein Fünftel der Milchproduktion – ist die Lage entspannter, weil die Milchbauern dafür noch deutlich mehr Geld erhalten. Anfang April 2015 sind die Milch-Produktionsbeschränkungen in der EU aufgehoben worden. Seitdem liefern die Bauern deutlich mehr Milch an die Molkereien.

“Mengenregulierung” vereinbaren

Für Bauernbund-Chef Jakob Auer würden eine Stundung der Agrarinvestitionskredite, ein kurzfristiger Erlass der Sozialversicherungsbeiträge und Maßnahmen bei Milch-Transportzuschüssen die Lage der Milchbauern verbessern. Die Molkereien sollten auch mit den Milchbauern gemeinsam eine “Mengenregulierung” vereinbaren, um eine Überproduktion zu verhindern. Vom Gipfel erhofft sich Auer eine “Strategie für einen besseren Milchpreis”.

Der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, forderte vor Beginn des Milchgipfels die Einführung eines Bonus-Malus-Systems, um Milchbauern zu belohnen, die freiwillig weniger produzieren. Betriebe mit “Turbokühen” müssten hingegen Strafzahlungen (Malus) leisten. Den Erlass der Sozialversicherungsbeiträge für ein Quartal bezeichnete Pirklhuber als “Not-Not-Maßnahme” und als “Almosen”. Es sei “keine Lösung des Milchmarkt-Dilemmas” und “Ausdruck einer schlechten Agrarpolitik”.

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