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Kurz-Gastspiel von Agassi

Damit hat wohl nicht wirklich jemand gerechnet: Andre Agassi, seines Zeichens Nummer sechs der Welt, musste sich am Montag in der ersten Runde des Turniers in St. Pölten der Nummer 339 geschlagen geben.

Der 34-jährige US-Amerikaner unterlag dem wenig bekannten serbischen Qualifikanten Nenad Zimonjic nach 1:27 Stunden mit 2:6,6:7 und verabschiedete sich bereits wieder vom Raiffeisen-Grand-Prix. „Ich habe zeitweise nicht gewusst, ob ich überhaupt Tennis spiele. Niemand ist mehr enttäuscht als ich”, erklärte Agassi, der tatsächlich ein wenig niedergeschlagen wirkte. Er habe sich nach der Pause von Beginn an unwohl auf dem Platz gefühlt. „Ich habe mich nicht gut bewegt. Habe nur reagiert”, zeigte er Selbstkritik.

Zimonjic führte sensationell bereits mit 6:2,4:1 und Agassi wirkte völlig eingerostet, lief nicht wirklich um jeden Ball. Dann passierte dem Glatzkopf aber ein für ihn untypischer Wutausbruch: „Fuck me!”, brüllte er ins Stadionrund. Die Verwarnung wegen „verbal abuse” störte Agassi nicht, im Gegenteil: Plötzlich erwachte er in seinem ersten Turnier-Match nach sechs Wochen und zeigte, warum er immer noch zu den Besten der Welt zählt. Die Partie kippte von 1:4 auf 5:4 und es schien, als ließe er sich nun nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Bei 5:6 musste Agassi aber einen Matchball abwehren, rettete sich ins Tiebreak und vergab bei 6:5 einen Satzball. Danach war es aber vorbei, Zimonjic, der Doppelpartner von Julian Knowle, schaffte die Sensation. „Ich verstehe es nicht, im Training habe ich so gut gespielt und einige starke Gegner leicht geschlagen. Aber ein Match ist halt immer etwas Anderes”, so Agassi.

Dass sich Agassi wie manch andere Spieler nur das Geld abgeholt hat, bezweifelte u.a. auch Bresnik. „Geld hat er doch genug. Eine Erstrunden-Niederlage bei einem Vorbereitungsturnier auf Paris wollte er sicher nicht.” Es war wohl der letzte Auftritt des US-Stars in Österreich.

Link zum Thema:
Raiffeisen Grand Prix St Pölten

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