Vier Werkgruppen erwarten die Besucher bei der Ausstellung “Carrousel”, in einer der Installationen können die Museumsgäste sogar übernachten.
Den Werken auf dem auf vier Stockwerken angelegten Kunstparcours gemeinsam sind die Themen der unendlichen Wiederholung und der kreisförmigen Drehung. Im Erdgeschoß können die Besucher in ein Karrussell einsteigen. Das ursprünglich für den Außenraum gedachte Drehgefährt lässt die Gäste sehr langsam in zwölf Zweipersonen-Gondeln sechs Meter in die Höhe steigen und bringt sie an den Ausgangsplatz zurück. 15 träge Minuten ziehen sich, bis der Fahrgast wieder am Boden angelangt ist.
Der Stock darüber besteht aus einem Fries aus 15.000 weiß leuchtenden LED-Dioden, vier Wänden, die aufeinanderfolgend blinken. Die Arbeit “Lichtraum” bewirkt beim Betrachter halluzinatorische Farbwahrnehmungen. In der zweiten Etage beschäftigt sich Höller mit Spiegelungen. Der in der Mitte diagonal geteilte Raum ist zur Hälfte mit Spiegeln ausgekleidet, die andere Hälfte bleibt unverändert. Die verspiegelte Hälfte spiegelt die andere Seite und die Besucher wider, über zwei rechte Winkel ergeben sich raffinierte Doppelspiegelungen.
Das “Drehende Hotelzimmer” im dritten Stock besteht aus vier übereinander angeordneten, langsam rotierenden Glasscheiben. Darauf befinden sich Möbel, wie sie in jedem Hotelzimmer zu finden sind. Während der Dauer der Ausstellung können Besucher eine Nacht darin verbringen, laut KUB-Direktor Eckhard Schneider ist dieses Angebot aber bereits so gut wie ausgebucht. Auf einer Projektionswand ist, quasi als Fenster, dazu die “Fliegende Stadt” zu sehen. Dabei wird eine auf einem Dreharm auf dem Dach des KUB installierte, utopische Modellstadt mit sieben sich drehenden Türmen samt des sich ständig verändernden Bregenz-Panoramas gefilmt und an die Wand des Hotelzimmers projiziert. Der erste Übernachtungsgast ist der Künstler selbst.
“Ist es eine Ausstellung, ein Vergnügungspark, ein Versuchslabor, eine Spielhölle oder doch ein Irrenhaus?”, fragte sich KUB-Direktor Eckhard Schneider bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Für Ausstellungs-Kurator Rudolf Sagmeister ist Höllers Schau ein “Präzedenzfall für kuratorische Praxis”. Sagmeister, der dadurch zum Schausteller und Hotelgeschäftsführer wurde, erzählte von den Herausforderungen der Vorbereitung und den hohen Ansprüchen des Künstlers. So habe Höller etwa auf schwarzer Seidenbettwäsche im Hotelbett, einer Minibar und Bademänteln bestanden.
Dieser selbst beschrieb seine Ausstellung als ein “Selbstporträt für jede und jeden” in dem Sinne, dass sich jeder mit einer anderen Partie seiner selbst konfrontieren könne. Dabei stelle man fest, dass es “etwas Unheimliches, Unerreichbares” gebe, “das man so stehen lassen muss”, erklärte Höller. “Das Unheimlichste von allen ist das Vergnügen”, so der Künstler. Die Arbeit im KUB sei eine “sehr angenehme und professionelle Erfahrung” gewesen, er sei im KUB “von gar nichts abgehalten” worden, erteilte Höller dem renommierten Bregenzer Haus “10 von 10 Punkten”.
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