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Kunstexport ins Schweizer Barockbad Pfäfers

Gerhard Mangold mit Zeichenblock bei einer Studienreise in Petra/Jordanien.
Gerhard Mangold mit Zeichenblock bei einer Studienreise in Petra/Jordanien. ©Doris Pfarrmaier
Bregenz. (hapf) Der Vorarlberger Maler Gerhard Mangold, dessen Bilder schon neben Klimt, Schiele und Kokoschka im Wiener Leopoldmuseum hängten, wurde eingeladen, im renommierten Kulturzentrum „Altes Bad Pfäfers“ in der Schweiz eine Ausstellung zu bestreiten. 
Gerhard Mangold

In der malerischen Tamina-Schlucht, nur zu Fuß oder per Shuttlebus erreichbar, liegt das älteste noch erhaltene Barockbadehaus der Schweiz. Benediktinermönche entdeckten dort 1240 zwei Thermalquellen und wussten um deren heilende Wirkung. Es entstanden um 1350 erste hölzerne Badehäuser und erster Badearzt wurde dort 1535 der berühmte Mediziner, Naturforscher und Philosoph Paracelsus. Findige Köpfe leiteten 1840 das Thermalwasser talwärts und es entstand der weltberühmte Kurort Bad Ragaz. Bad Pfäfers verlor an Bedeutung, stellte 1969 seinen Betrieb ein und ein Abbruch stand zur Diskussion. 1975 gründete sich der Verein „Freunde Altes Bad Pfäfers“ und eine Stiftung wurde ins Leben gerufen. Es kam zur Restaurierung des alten Bades, das heute Kulturoase mit überregionaler Ausstrahlung ist. Seminare, Konzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Kultur haben Einzug gehalten und das einstige Heilbad wurde zum weit über die Landesgrenzen ausstrahlenden Kulturdenkmal.

In diesem barocken, kontemplativen aber äußerst inspirierenden Ambiente werden quasi als Vorarlberger Kunstexport Gerhard Mangold und Mario Meusburger bis 20. August in der Ausstellung „Farb – Ton“ zu sehen sein. Die beiden Künstler zeigen Aquarell- und Keramikarbeiten.

Bestechender Aquarellist

Gerhard Mangold (Jg. 1952) holte sich sein künstlerisches Rüstzeug über zehn Jahre lang an der Sommerakademie in Bruneck. Claus Pack und Heribert Mader zählten zu seinen Professoren. Längst zählt er bei uns im Land zu den Arrivierten, den Künstlern, deren Werke stark nachgefragt sind. Seine Aufmerksamkeit gilt Natur und Mensch, vor allem den vermeintlichen Kleinigkeiten des Lebens, die mehr aussagen, als große Auftritte. Sein Gespür für Farbe, Motive und Bildaufbau, sein künstlerisches Empfinden machen ihn zum bestechenden Aquarellisten. Davon zeugt nicht zuletzt die 2010 erhaltene Auszeichnung des Aquarellwettbewerbs „Die Meister von Morgen“ des Wiener Leopoldmusuems. Seit über 20 Jahren gibt Gerhard Mangold sein Wissen in gemeinsam mit der Farbenlaube Mathis entwickelten Kursen weiter. Das Kulturzentrum „Altes Bad Pfäfers“ wurde über einen seiner Kurse auf Mangold aufmerksam. Einige der Teilnehmer sind im Vorstand des Kunstvereins Bad Ragaz tätig, und über sie kam der Kontakt zustande.Vielen bekannt dürfte Gerhard Mangold auch als Elektrotechniker mit eigener TV-Werkstatt sein. Diesen angestammten Beruf hängt er nun pensionsbedingt an den Nagel. Einem großen Kreis ist er auch als einer der drei Musiker von “Mangold 3” bekannt, wo er als Vokalist und Handorgelspieler sicher noch lange sein Publikum erfreuen wird.

Experimente mit Urmaterie Ton

Mario Meusburger (Jg. 1961), der zweite Vorarlberger, der nach Pfäfers eingeladen wurde, ist Lehrer für Sondererziehung und beschäftigt sich als Künstler mit der Keramik. Er lotet dabei auch die pädagogischen und therapeutischen Möglichkeiten der Urmaterie Ton aus. Inspirationsquelle ist ihm die Natur, das „Lebendige im Stoff“. Seine Arbeitsweise ist das Experimentieren. Als Leiter des Ateliers Gaia in Lustenau gibt er auch Kurse für Erwachsene und Kinder.

Vernissage am 1. Juli

Die Schau „Farb-Ton“ im Kulturdenkmal „Altes Bad Pfäfers“ wird am Samstag, 1. Juli 2017, um 14.15 Uhr eröffnet. Die Vernissagerede hält Mag. Art. Heilgard Bertel, für die musikalische Umrahmung sorgt das „Trio Classico“ (Stefan Meusburger, Martin und Angelika Gaiez).

 

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