Diese nach ausführlichen Recherchen gewonnene, ernüchternde Erkenntnis hat den Leiter des Seekirchner Kulturvereins Kunstbox, Leo Fellinger, dazu veranlasst, eine Kunst-Initiative für diese Internet-Plattform zu initiieren. Das Second Life ist ein gesellschaftlich relevantes Phänomen mit steigender Relevanz. Die Kunst sollte mehr daran teilhaben.
Second Life ist ein Internetprogramm, das mittlerweile von fast fünf Millionen Menschen regelmäßig benutzt wird. Diese 3D-Web-Simulation ist seit 2003 online zugänglich. Das Computer-Spiel ist kostenlos, erfordert aber eine Registrierung. Um alle Möglichkeiten in diesem kleinen Meta-Universum ausnützen zu können, muss man sich die in dem Spiel gängige Währung Linden-Dollar mit Hilfe der realen Kreditkarte kaufen.
Als Avatare, das sind virtuelle Menschen, die die realen Personen im Netz ersetzen, tun viele Menschen Dinge, die sie sich sonst nicht tun trauen, so Fellinger. Die Bewohner dieser künstlichen Welt interagieren, spielen, treiben Handel und kommunizieren unter einer künstlichen Identität. Sie spielen Wirklichkeit, knüpfen Kontakte, gehen ins Bordell, kaufen virtuelle Häuser, Autos oder Marken-Bekleidung. Für all das müssen zwar wenige, aber doch reale Euros bezahlt werden, so Second-Life-Kenner und Kulturmanager Fellinger, der im APA-Gespräch von einem Japaner berichtet, der um acht Mio. wirkliche Dollar Grundstücke verkauft hat, die es nur im Computer gibt.
Was es laut Fellinger in Second Life so gut wie nicht gibt, ist kreative Kunst. Wir suchen daher Künstler, die sich auf dieses Cyber-Spiel einlassen und ernsthaft Kunst installieren. Wir werden ab Juni jede Woche öffentliche Führungen durch das Second Life veranstalten, in denen unser Publikum die Künstler auf der riesigen Video-Leinwand begleiten und bei der Installation von Kunst im Netz beobachten kann. Zur Zeit sucht die Kunstbox Künstler, die sich auf dieses Experiment einlassen.
Die Kunstbox hat im Wenger Moor, einer Sumpflandschaft am Wallersee, ein reales Kunstprojekt initiiert, in dem Künstler mit den im Moor vorhandenen Materialien Objekte schaffen werden – dieses Projekt mit dem Titel Kunst.Raum.Natur läuft ab Herbst 2007. Kunst.Raum.Natur soll als Modell für die Second-Life-Kunst dienen. Unsere Künstler sollen sich durch die virtuellen Land- und Stadtschaften bewegen und Kunst schaffen mit den Materialien, die sie in dieser virtuellen Welt vorfinden. Das ist ein Experiment. Wir wissen selbst noch nicht, ob und wie das funktioniert.
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