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Kulturhauptstadt 2024: Dialogwerkstätten starten

Im Fahrplan der möglichen Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 haben Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (Dornbirn) und ihre Kollegen Wilfried Berchtold (Feldkirch), Dieter Egger (Hohenems) und Guido Flatz (Regio Bregenzerwald) am Donnerstag einen weiteren wichtigen Schritt gesetzt, indem sie die Vorarlberger Bevölkerung zur aktiven Teilnahme aufgerufen haben.
Kulturhauptstadt 2024: Bregenzerwald arbeitet mit
Kulturhauptstadt: Bürger sollen mitreden

In zehn Dialogwerkstätten zu den Themen „Wir in Europa“, „Rhein – Tal – Stadt“ und „Über Grenzen“ können sich die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger aktiv am Prozess beteiligen und ihre Meinungen einbringen. Der Startschuss erfolgt am 12.9. in Feldkirch.

Erklärtes Ziel ist es, bis 2018 Potenziale und Herausforderungen einer möglichen Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 zu definieren und auszuarbeiten. Dafür wurde das Projekt „Kultur Perspektiven 2024“ gestartet, um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen.

Heute haben Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und die Bürgermeister Wilfried Berchtold, Dieter Egger und Guido Flatz die Vorarlberger Bevölkerung zum nächsten Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Bewerbung eingeladen – zur Teilnahme an den insgesamt zehn Dialogwerkstätten im ganzen Land. Vorangegangen waren dem die sogenannten Denkwerkstätten, in denen Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Bildung und Gesellschaft zentrale Themenfelder und Fragestellungen ausgearbeitet haben.

Die Ergebnisse bilden jetzt die Grundlage für die Dialogwerkstätten. „Auf dem Weg zu einer Entscheidung sollen sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen und diesen Prozess aktiv mitgestalten“, erklärt Bürgermeister Markus Linhart und führt weiter an: „So vielfältig wie die Vorarlberger Bevölkerung ist, so vielfältig, mutig und innovativ werden sicher auch die Ergebnisse sein, die wir uns für den weiteren Prozess erwarten.“

Vorarlberg – Region der Vielfalt

Der Startschuss zu den Dialogwerkstätten erfolgt am 12. September in Feldkirch. Bis Mitte November folgen weitere neun Termine im ganzen Land, bei denen jeweils ein Themenfeld den Schwerpunkt bildet. Das Thema „Wir in Europa“ wird sich mit der Rolle von Kunst und Kultur auf dem Weg zu einem Europa der Regionen befassen, „Rhein – Tal – Stadt“ widmet sich Fragen des Wachstums im Vorarlberger Rheintal, das schon jetzt der viertgrößte Ballungsraum in Österreich ist und aufgrund wirtschaftlicher Dynamik und Migration weiter wachsen wird. „Die zentrale Fragestellung wird sein, ob und wie es gelingt, ein kooperatives Zusammenspiel zwischen Städten, Gemeinden und deren Bewohnerinnen und Bewohnern zu erreichen“, gibt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann in das Themenfeld Einblick.

„Über Grenzen“ soll ebenfalls gesprochen werden: „Dies schließt nationale Grenzen genauso ein wie Grenzen zwischen Stadt und Land oder Grenzen im Kopf. Dabei stellt sich die Frage, ob wir alle in der Lage sind, diese zu überwinden und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen“, konkretisiert Bürgermeister Dieter Egger. Die Dialogwerkstätten in Feldkirch, Bregenz, Schwarzenberg, Nenzing, Dornbirn, Hard, Klaus, Hohenems, Partenen und Lochau folgen alle demselben Prinzip: Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister der austragenden Gemeinde, gibt es ein Impulsreferat zum Thema, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines „World Cafés“ unter Anleitung von Moderator Stefan Hagen mit den Fragen auseinandersetzen. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.

Weitere Möglichkeit der Teilnahme: „Ich, Oma, Opa und Europa“

Neben den Dialogwerkstätten bieten auch verschiedene Projekte die Möglichkeit, sich aktiv am Prozess zu beteiligen. So etwa das Projekt „Ich, Oma, Opa und Europa“. Viele Vorarlberger Familiengeschichten sind gleichzeitig auch europäische Geschichten, geprägt von Migration, Reiseerlebnissen und internationalen Bekanntschaften. Die Geschichten der Schwabenkinder oder der Trentiner haben Vorarlberg ebenso geprägt wie die in den 1960er-Jahren einsetzende Arbeitsmigration.

„Es sind alle eingeladen, Fotos aus ihren Familienalben einzusenden und die Geschichten dazu zu erzählen. Ausgewählte Texte und Bilder werden publiziert“, so der Obmann der Regio Bregenzerwald, Guido Flatz. Die Ergebnisse des Projekts fließen zudem in ein groß angelegtes Vorhaben der Vorarlberger Kommunalarchive ein: Eine gemeindeübergreifende Datenbank soll etabliert werden, die Familiengeschichten dokumentiert und öffentlich zugänglich ist.

Nächste Schritte auf dem Weg zur möglichen Bewerbung

Bis die Entscheidung gefällt wird, sind noch zahlreiche Fragen zu beantworten. „Die Ideen und Lösungsansätze, die in den Dialogwerkstätten sowie im gesamten Prozess ‚Kultur Perspektiven 2024‘ gesammelt werden, dienen dafür nicht nur als Entscheidungshilfe, sondern liefern – mit oder ohne Bewerbung – in jedem Fall einen wichtigen Beitrag zur kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung der Region. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele in ganz Europa“, so Bürgermeister Wilfried Berchtold abschließend. Die Entscheidung, ob es tatsächlich eine Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 geben wird, erfolgt im Frühjahr 2018 in einer gemeinsamen Stadtvertretungssitzung.

(red)

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