Künstlerische Figur in Montafoner Bergnatur

Schruns. (sco) Die Figur “Sieger” am Kirchplatz, wenige Meter vom Haupteingang des Gemeindeamtes entfernt, ist aus dem Schrunser Ortsbild nicht mehr wegzudenken. Das viel fotografierte und bestaunte Werk ist eine Schöpfung Höfingers. Als Bildhauer arbeitete der gebürtige Niederösterreicher mit Holz, Eisen, Stahl, Sandstein, Granit und Marmor. Zu seinen Auftraggebern zählten die öffentliche Hand, die katholische Kirche und angesehene Architekten wie Clemens Holzmeister.
Im Rahmen der Ausstellung “Über dem Horizont” in der MAP Kellergalerie im Sommer 2009 wurde das Kunstwerk in Bronze von der Marktgemeinde Schruns erworben. Dr. Johann Wolfgang Trippolt, die Vorarlberger Illwerke AG, die Landeshypothekenbank Vorarlberg, die Montafonerbahn AG und die Raiffeisenbank Montafon unterstützten den Ankauf finanziell. Vor neun Jahren schließlich wurde das Kunstwerk durch die Ausführung in Chromstahl ersetzt.
Begeisternd aufjauchzend
Die Figur “Sieger” ist, wie Höfinger einst schilderte, “zwölfmal verschieden stellbar. Ihre Bewegung kommt aus der Mitte. Von innen heraus strahlend, zeigt sich die Figur begeisternd aufjauchzend, wie ein Symbol der Lebensfreude”. Während der Sommerausstellung vor 13 Jahren erfuhr das kunstinteressierte Publikum über den Titel der Figur: Dieser bezieht sich auf die Tatsache, dass die Figur praktisch nicht umzustoßen ist. Wird sie in eine andere Position gebracht, ändert sich das optische Thema – aus einem Fußballer wird ein Eiskunstläufer, aus einem Eiskunstläufer ein Speerwerfer, aus einem Speerwerfer …” In Schruns wurde damals die letzte Einzelausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen von Oskar Höfinger präsentiert.
Lebenslauf von Oskar Höfinger
1935 geboren in Golling an der Erlauf in Niederösterreich
1950 – 52 Lehre als Kerammodelleur in Krummnußbaum in Niederösterreich
1952 – 56 Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei in Hallein in Salzburg
1956 Akademie der Bildenden Künste in Wien
1957 Heirat
1957 Fügerpreis Silbermedaille (auch 1959)
1960 Mitbegründer der Galerie „Junge Generation“ in Wien
1961 Diplom von Prof. Fritz Wotruba
1967 Geburt des ersten Sohnes
1968 Förderungspreis der Niederösterreichischen Landesregierung
1969 Geburt des zweiten Sohnes
1971 Förderungspreis der Stadt Wien
Seit 1971 Mitglied der Wiener Secession, 1973 in den Vorstand berufen.
1999 Verleihung des Berufstitels Professor durch das Bundesministerium
2016 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien