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Künstler aus dem Bezirk Bregenz. Maximilian Fohn (55) Schwärme mit tausenden Vögeln

Maximilian Fohn
Maximilian Fohn ©Yasmin Ritter
Der Maler und Architekt Maximilian Fohn über Monotypien und seine Liebe zu Charlie Parker Lochau. Die VN-Heimat präsentiert bekannte Maler und Bildhauer aus dem Bezirk Bregenz und ihre Arbeit. 
Maximilian Fohn

Der Maler und Sohn eines Architekten wuchs in der Künstlerszene auf, weil der Vater viel Wert auf Kunst legte und auch mit Vorarlberger Malern wie zum Beispiel Richard Bösch zusammen arbeitete. Geprägt durch sein Umfeld studierte Maximilian Fohn an der Akademie der Bildenden Künste in Wien “Malerei und Grafik” bei Wolfgang Hollegha sowie “Architektur” an der Technischen Universität, ebenfalls in Wien. Beide Studien hat er parallel gemacht und beide abgeschlossen. Anfangs arbeitete er als Architekt und Maler, später nur noch als Künstler. Nach 18 Jahren Wien kehrte er 2001 in seine Heimatgemeinde Lochau zurück.

Ein Atelier voller Vögel

Der international agierende Künstler zeigt ab Mai (sollten die Corona-Zahlen nicht noch mehr steigen) im „Platzhirsch“ im Zentrum von Lochau Arbeiten aus seinem BIRDS Zyklus. Dieser geht auf eine Ausstellung in Taiwan im Jahre 2019 zurück. Seine Beziehung zu den Asiaten resultiert daraus, dass er 2004 einen internationalen Wettbewerb für Malerei und Grafik im Genre „Fine Works“ gewonnen hat und in Taiwan in einen Künstlerclub aufgenommen wurde, der jährlich eine große Ausstellung mit einem bestimmten Thema macht. In Lochau sind über 40 BIRDS-Monothypien des Künstlers zu sehen.

„Die BIRDS-Serie an der ich seit einem halben Jahr arbeite ist ein Zusammenspiel meiner Affinität zum Jazzmusiker Charlie Parker, der wegen seines ausgezeichneten Tromptenspiels in Jazzkreisen „The Bird“ genannt wurde, meiner Ausstellung in Taiwan mit dem Thema „Birds“ und meiner großen Lust an den Monotypien der birds collection zu arbeiten. Alles hat sich zu einem großen Ganzen zusammen gefügt“, erklärt der Künstler. Maximilian Fohn spielt mit den Luftströmen, lässt „seine“ Vögel Pirouetten schlagen, lässt sie tanzen, er entwickelt dadurch eine persönlich klar definierbare, strukturierte Formensprache. Die Arbeiten, teils schwarz weiß Monotypien, teils Gouache vermitteln einen Eindruck der Ferne, der Freiheit, der Beschwingtheit. Fohn beobachtet genau und wird zum künstlerisch- kreativen Ornithologen.

Eine Monotypie funktioniert folgendermaßen: Auf eine absolut gleichmäßig mit einer Druckfarbe (Druckerschwärze) eingewalzte Glas-, Stein- oder Acrylplatte wird Büttenpapier gelegt. Auf der obenliegenden Rückseite des Papiers wird seitenverkehrt das Motiv gezeichnet. Weiche Zeichengeräte, beispielsweise Graphitkreide, erzeugen einen weichen samtenen Strich, harte, wie zum Beispiel ein Kugelschreiber oder Bleistift eine entsprechend klare Linie auf der Unterseite.

 Ölbilder

Maximilian Fohn hat schon von Beginn an immer Eitempera auf Leinwand gemalt, gerne in Kombination mit Quarzsand. Dazu wird die Leinwand mit Perlleim, der mit Wasser vermischt und auf 37 Grad erhitzt wird, vorgrundiert. Die Eitempera mischt der Künstler aus vier Eiern, die er mit einem Drittel Leinöl, einem Drittel Terpentin und einem Schuss Wasser mischt. So kann die fertige Tempera mit den entsprechenden Farbpigmenten angerührt werden. Fohn legt die vorgrundierte Leinwand auf den Boden, bestreicht Teile mit Leim, streut Quarzsand darüber und schüttelt wieder ab.

Das ist die Basis der abstrakten Kunstwerke. Ein paar dieser Bilder sind im Schaufenster der Galerie Arthouse in Bregenz zu sehen. Die Bilder lösen beim Betrachtet schon durch die Farbgebung Gefühle oder Stimmungen aus. Ein interessanter Künstler mit viel Humor und einer Liebe zu Vögeln.

yas

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