Künstler aus dem Bezirk Bregenz. Manfred Egender (66) „Ohne Kunst ist das Leben ein Irrtum.“

Der Maler Manfred Egender arbeitet als Künstler auf internationalem Niveau. In Bregenz Vorkloster, im ehemaligen Areal von Elektra Bregenz, kann er sein gesamtes Schaffen auf einer riesigen Fläche ausbreiten, gleichermaßen archivieren und unkonventionell präsentieren. Mit seiner Kölner Galerie Ulrich Müller steht Manfred Egender mit einem Bein im internationalen Kunstgeschehen. Im Land bekannt ist sein Bestreben, gegenwärtige amerikanische Kunst ins Land – respektive ins Bregenzer Künstlerhaus – zu bringen. Seit 2019 leitet er die Galerie allerArt in Bludenz, übernahm die Programmierung und zeichnet sich somit für die inhaltliche Ausrichtung verantwortlich.
Vater Egender arbeitete in Schnepfau als Holzschnitzer und konnte seine ganze Familie mit seiner Kunst ernähren. Die Schwester ist ebenso Holzschnitzerin geworden und Manfred der große Künstler, der er heute ist. Schon in der zweiten Klasse Volksschule wurde vom Lehrer eine „Auffälligkeit in der Bildsprache“ diagnostiziert. Im BORG in Egg hat Tone Fink das außergewöhnliche Talent Egenders bestätigt. Ganz klar dass es nach der Matura auf die Akademie für Angewandte Kunst nach Wien ging.
Breites Spektrum
Im Laufe seines Künstlerlebens hat Manfred Egender mit vielen Materialien gearbeitet. Ausgehend von Papier und Grafik, über Gips, Gummi, PVC und Industrieplatten, bis hin zu Astraglas, das er seit etwa 15 Jahren bevorzugt verwendet. Seine charakteristischen begrifflichen und bildhaften Bildkörper hat er auf Astraglas mit Acryl oder auch Öl gemalt. Dabei verwendet er das Astraglas wie eine Folie, auf der er bis zu drei Ebenen bearbeiten kann – entweder strichlinienförmig, streifenbreit, flächig oder pastos. Papierarbeit ist immer vorhanden bei Egender, meistens verwendet er Acrylfarbe, Pastellkreide und Kohle.
Meist geliebte Anstrengung
Manfred Egender bezeichnet seine Arbeitsweise als nahezu kafkaesk. „Ich muss mich bei der Arbeit an den Tisch festbinden. Wenn mir nichts in den Sinn kommt, muss ich trotzdem bei der Sache bleiben, grübeln, vielleicht auch nur einen Rahmen schleifen.“ Und nichts dürfe ihn aus der Kontinuität holen. Ohne Eigendisziplin wäre nichts möglich. „Das verlange ich von mir selber. Ein Bild ist ein Striptease, eine Wiederspiegelung meiner Gedanken, ich muss mich damit identifizieren können. Ich sehe was alles scheitert, genauso passieren auch ganz tolle spontane Bilder. Es ist eine Sucht, ein Trieb, harte Arbeit, es ist meine meistgeliebte Anstrengung“, beschreibt der Künstler seine Tätigkeit.
“Für uns Maler war Corona zumeist keine große Katastrophe. Wir bereiten eine Ausstellung monatelang vor und sitzen allein in unserem Atelier. Ich leide aber mit den anderen Künstlern wie Musiker und Schauspieler, die nicht auftreten dürfen und kein zweites Standbein haben. Es ist ganz schlimm. Als aktiver Kunstgenießer in allen Sparten kann ich nur beteuern, dass ein Leben ohne Kunst ein Irrtum ist! Egal ob Musik, Theater, Tanz, Bilder und Skulpturen – was ist das für eine enorme Lebensbereicherung”, schwärmt Egender und blickt auf seine unzähligen Bilder in der großen Fabrikshalle, seinem außergewöhnlichen Atelier.
yas
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