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Kritik von "Vier Pfoten" an "lascher" Gesetzgebung für Hobbyzüchter

"Vier Pfoten" kritisiert Gesetzeslücke für Hobbyzüchter.
"Vier Pfoten" kritisiert Gesetzeslücke für Hobbyzüchter. ©Pixabay (Sujet)
Der Tierschutzverein "Vier Pfoten" bemängelt eine Gesetzeslücke bei Hobbyzüchtern von Hunden und Katzen.

Im Gegensatz zu kommerziellen Züchtern, die eine Genehmigung benötigen, müssen sich Hobbyzüchter lediglich bei der Bezirksverwaltungsbehörde melden, ohne verpflichtende Kontrollen. Laut "Vier Pfoten" begünstigt dies den illegalen Welpenhandel, so die Mitteilung vom Mittwoch.

"Vier Pfoten" kritisiert Gesetzeslücke für Hobbyzüchter

Damit gebe es keinerlei Informationen darüber, ob diese Züchterinnen und Züchter Hunde und Katzen tatsächlich im Rahmen einer "Liebhaberei", also ohne Gewinnerwartung züchten. Die "lasche" Gesetzgebung habe nicht nur zur Folge, dass unter dem Deckmantel der Hobbyzucht Anbieterinnen und Anbieter beispielsweise mit zugekauften Welpen, oft aus dem Ausland, illegale Geschäfte machen können, so "Vier Pfoten". Dem Staat würden dadurch auch Millionen an Steuern entgehen, denn die Liebhaberei sei nicht steuerpflichtig.

Die Tierschutzorganisation verwies auf eine parlamentarische Anfragebeantwortung im Dezember 2022 durch das zuständige Ministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Demnach gab es in sieben Bundesländern - Wien und Tirol lieferten keine Zahlen - insgesamt 3.751 gemeldete Hunde- und 2.611 Katzenzüchterinnen und -züchter. Explizit bewilligt und somit kontrollpflichtig waren demnach in ganz Österreich lediglich 26 Hunde- und Katzenzüchter. Basierend auf diesen Meldezahlen sowie dem durchschnittlichen Verkaufspreis eines Welpen und der durchschnittlichen Wurfzahl habe "Vier Pfoten" berechnet, dass der Umsatz aus dem Verkauf von Hunde-Rassewelpen aus Hobbyzuchten jährlich mehr als 61 Millionen Euro und aus dem Verkauf von Katzenwelpen mehr als 36 Millionen betrage - "völlig steuerfrei".

Tierschützer der "Vier Pfoten" sehen "eklatanten Missstand"

"Die Möglichkeit für Verkäuferinnen und Verkäufer, unter dem Deckmantel einer 'liebevollen Hobbyzucht' ein lukratives Geschäft im steuerfreien Raum betreiben zu können, ist ein eklatanter Missstand, der dringend beseitigt werden muss", sagte Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin von "Vier Pfoten". "Neben den Tieren, die im illegalen Welpenhandel unter schrecklichen Bedingungen 'produziert' werden, entgehen dem Staat auch wichtige Steuereinnahmen, und dies in Zeiten eines historischen Budgetdefizits. Ganz zu schweigen vom Betrug, dem die vielen Käuferinnen und Käufer von kranken und traumatisierten Welpen mit oftmals gefälschten Dokumenten zum Opfer fallen." Weissenböck kritisierte auch, dass die Gesetzgebung zur Hobbyzucht weiter aufgeweicht worden sei. "Strenge Auflagen dürfen nicht nur für die bewilligungspflichtige Zucht gelten", betonte die Tierschützerin.

(APA/Red)

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