FELDKIRCH Die Zuhörer im voll besetzten Alten Hallenbad erlebten bei „99 fragt nach“ einen äußerst spannenden Vortrag. Das Schwimmbecken des alten Hallenbads sofort registrierend, brachte Profiler Dr. Thomas Müller die Gäste zum Schmunzeln: Er werde reden, „bis ihm das Wasser zum Halse steht“. Stattdessen gab er einen kompakten und zugleich verständlichen Überblick über Krisen, deren Vermeidung und Bewältigung.
Beim Umgang mit Krisen sei die Anpassungsfähigkeit bzw. „Resilienz“ entscheidend. „Während manche an Krisen zerbrechen, wachsen andere über sich hinaus“, so Müller. Den österreichischen Psychiater Victor Frankl zufolge, der Ausschwitz überlebt hat, sei Mitternacht die finsterste Stunde, aber zugleich auch der Beginn eines neuen Tags. Eine wichtige Erkenntnis sei, dass alle schwierigen Situationen irgendwann enden.
Resilienz stärken
Angst sei für den Menschen lebensnotwenig, übertriebene Angst hingegen hinderlich. „Das größte Verbrechen der Eltern ist die Käseglocke der absoluten Behütung“, warnte Müller. Kinder sollten lernen, Schwierigkeiten zu durchleben und Ängste zu bezähmen. Müller gab sogleich Tipps, wie Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen wachsen könne. Wichtig für das Selbstwertgefühl und die Resilienz sei eine gute Balance aus Beruf, privater Interaktion und Beschäftigung mit sich selbst. Müller zeigte anhand der Finanzkrise auf, wie Menschen, die nur für den Beruf leben, schnell zerbrechen.
Krisen antizipieren
Eine scharfe Waffe gegen das Scheitern in Krisen sei die Antizipation derselben. Auch Unternehmen könnten Krisen in einer konstruktiven Atmosphäre im Team vorbeugen. Ein wichtiger Aspekt sei der Lob, der leider oft zu kurz komme. Geld allein hingegen sei kein guter Motivator, angesichts Millionentransfers im Fußball eine interessante These.
Dr. Thomas Müller ist ein österreichischer Kriminalpsychologe, Profiler und Buchautor. Nach dem Vortrag signierte Müller seine Bücher „Bestie Mensch“ und „Gierige Bestie“.
Zu den zahlreichen Gästen bei „99 fragt nach“ zählten Bürgermeister Wilfried Bechtold, der Geschäftsführer der Jupident Stiftung Manfred Ganahl und FC Blau-Weiß Feldkirch Obmann Bernhard Neuberger. Freiwillige Spenden der Veranstaltung gehen mit „Licht ins Dunkel“ an die Stiftung Jupident. Durch den Abend führte Harald F. Petermichl. HE
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