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Kriminalstatistik: Aufklärungsquote in Niederösterreich gestiegen

In Niederösterreich gibt es weniger Anzeigen und eine höhere Aufklärungsquote.
In Niederösterreich gibt es weniger Anzeigen und eine höhere Aufklärungsquote. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
In Niederösterreich wurden im vergangenen Jahr 76.318 gerichtlich strafbare Handlungen angezeigt, was im Vergleich zu 2023 einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote stieg auf 54,6 Prozent.
Täter werden immer jünger

Im Jahr 2024 wurden in Niederösterreich 51.015 Tatverdächtige ermittelt. Dies bedeutete einen Anstieg um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2023 (49.555). Der Anteil ausländischer Verdächtiger stieg laut Landespolizeidirektor Franz Popp auf 41,8 Prozent (2023: 40,4). Die häufigsten Herkunftsländer waren Rumänien, die Slowakei und Serbien.

Kriminalstatistik: Rückgang bei Eigentumsdelikten und Gewaltkriminalität in Niederösterreich

Im Gegensatz zum österreichweiten Trend bei der Kriminalitätsstatistik ist die Zahl der Eigentumsdelikte im größten Bundesland gesunken. 22.738 erfasste Fälle waren um 1,2 Prozent weniger als 2023 (23.004). Der Rückgang bei Einbruchsdiebstählen in Wohnräume wurde am Montag in St. Pölten mit 9,3 Prozent beziffert, wobei es bei rund 47 Prozent der angezeigten Fälle beim Versuch geblieben war. Bei der Gewaltkriminalität wurde ebenfalls ein Rückgang um 3,4 Prozent verzeichnet. 10.878 Fälle wurden zur Anzeige gebracht, 2023 waren es noch 11.262 gewesen. In 64,7 Prozent der angezeigten Delikte bestand ein Bekanntschaftsverhältnis, verweist die Statistik auf 7.913 dokumentierte Täter-Opfer-Beziehungen. Waren zunächst 14 Fälle von Mordverdacht mit sechs männlichen und acht weiblichen Opfern erfasst, wurden nach Abschluss der jeweiligen Ermittlungen nur sieben tatsächlich als Mord klassifiziert (zwei männliche, fünf weibliche Opfer), erläuterte Popp. Eine Zunahme gab es bei Raubdelikten mit 259 angezeigten Fällen. Das entsprach einem Anstieg von 18,8 Prozent gegenüber 2023 mit damals 218.

Weniger Internetdelikte, aber mehr Cybercrime

Analog zum allgemeinen Trend in Österreich ging 2024 auch in Niederösterreich und erstmals seit 2015 die Zahl der erfassten Internetdelikte zurück. 9.808 Anzeigen waren nach 10.038 im Jahr zuvor um 2,3 Prozent weniger. Cybercrime - verschieden gelagerte Hackerattacken - erfuhr hingegen einen Anstieg um 22,3 Prozent von 2.060 auf 2.520 Anzeigen. Das bereite am meisten Sorgen, sagte Stefan Pfandler, Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) Niederösterreich. Die Suchtmittelkriminalität stieg um 3,8 Prozent. Die Zahl der Anzeigen erhöhte sich demnach von 4.175 auf 4.333.

Kriminalstatistik: Anstieg bei Tatverdächtigen unter 18

Verwiesen wurde darauf, dass die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 18 Jahren im Zeitraum 2014 bis 2024 von 4.755 auf 6.857 (2023: 6.148) gestiegen ist. In der Altersgruppe der unter Zehnjährigen gab es 127 Tatverdächtige (2023: 104). Bei den Zehn- bis 14-Jährigen waren es 1.402 nach 1.259 im Jahr zuvor, bei den 14- bis 18-Jährigen 5.328 (2023: 4.785). Zu den häufigsten Delikten zählen dem LKA-Chef zufolge Sachbeschädigung, Diebstahl und Einbruchsdiebstahl sowie Körperverletzung und fahrlässige Körperverletzung. Die Kriminalstatistik zeige eine "positive Wende", resümierte Landespolizeidirektor Popp. Er betonte, dass es sich dabei nicht um einen Einzelerfolg der Polizei handle und verwies etwa auf die Zusammenarbeit mit den Justizbehörden sowie die Partnerschaft mit den Gewaltschutzzentren sowie dem Verein Neustart. Pfandler betonte, dass der Kampf gegen Cybercrime durch den beim LKA neu eingerichteten Ermittlungsbereich "sicher ein Schwerpunkt" im Jahr 2025 sein werde.

(APA/Red)

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