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Krim-Brücke: Russland meldet Festnahmen wegen Explosion

Russland meldet Festnahmen wegen der Explosion auf der Krim-Brücke.
Russland meldet Festnahmen wegen der Explosion auf der Krim-Brücke. ©AP Photo
Nach der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke sind nach russischen Angaben mehrere Personen festgenommen worden. Moskau wirft dem ukrainischen Militärgeheimdienst vor, hinter dem Angriff zu stecken.
Krim-Brücke: Teile nach Explosion eingestürzt

"Zum derzeitigen Zeitpunkt sind im Zusammenhang mit dem Strafverfahren fünf russische Staatsbürger und drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien festgenommen worden", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den Pressedienst des russischen Geheimdienstes FSB am Mittwoch . Der Anschlag auf die Krim-Brücke sei vom ukrainischen Militärgeheimdienst organisiert worden, teilte der FSB weiter mit. Namentlich wird dessen Chef Kyrylo Budanow als Organisator genannt. Der Sprengsatz sei von der Ukraine über Bulgarien, Georgien und Armenien nach Russland gebracht worden. Nach eigenen Angaben hat der FSB ukrainische Angriffe in Moskau und der westrussischen Stadt Brjansk verhindert.

Ukraine dementiert FSB-Ermittlungen zu Explosion auf Krim-Brücke

Die ukrainische Führung wies die russischen Ermittlungen zurück. Die gesamte Tätigkeit des FSB und des Untersuchungsausschusses seien Unsinn, sagte Andrij Jussow, der Sprecher des Innenministeriums in Kiew, dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge. Der FSB und Untersuchungsausschuss dienten nur dem Putin-Regime, sagt Jussow mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Daher werden wir ihre nächsten Äußerungen definitiv nicht kommentieren."

Krim-Brücke durch Explosion schwer beschädigt

Samstagfrüh hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Krim-Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Dabei wurde rund siebeneinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das für Russland strategisch und symbolisch wichtige Bauwerk schwer beschädigt. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge starben vier Menschen.

Putin beschuldigt Ukraine nach Explosion an Krim-Brücke

Präsident Wladimir Putin hatte bereits einen Tag später die Ukraine beschuldigt, einen Terroranschlag verübt zu haben. Seit Wochenbeginn bombardiert Russland nun massiv Kiew und andere ukrainische Städte. Dies gilt als Antwort auf die Explosion an der Krim-Brücke. Die ukrainische Seite hat die Zerstörungen an der Krim-Brücke zwar gefeiert, offiziell jedoch nicht die Verantwortung für den mutmaßlichen Anschlag übernommen.

Krim-Brücke wichtig für Nachschub für russische Armee

Die 19 Kilometer lange Krim-Brücke führt über die Straße von Kertsch, eine Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer. Das Prestigeprojekt Putins war 2018 vier Jahre nach Russlands völkerrechtswidriger Annexion der Krim eröffnet worden. Für Moskaus Kriegseinsatz in der Ukraine spielt die Brücke eine entscheidende Rolle, denn über sie wird vom russischen Festland ein erheblicher Teil des Nachschubs für die Soldaten auf der Krim und in der größtenteils besetzten südukrainischen Region Cherson geliefert. Die Krim war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel ukrainischer Gegenangriffe.

Russland blockiert Dieseltransport zu AKW Saporischschja

Die Internationale Atom-Energieagentur (IAEA) meldete unterdessen, dass das AKW Saporischschja erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten sei. Das Atomkraftwerk Saporischschja werde wieder über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt, schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch auf Twitter. Die russische Seite blockiert allerdings nach ukrainischen Angaben am Mittwochvormittag einen Dieseltransport zum von russischen Truppen besetzten AKW. Einem Konvoi von Tankfahrzeugen sei die Zufahrt verwehrt worden, teilte der AKW-Betreiber Energoatom mit.

Eine wie von Grossi geforderte Sicherheitszone rund um das AKW Saporischschja kann russischen Angaben zufolge erst eingerichtet werden, wenn die Frontlinie 100 Kilometer weit entfernt ist, zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti den von Russland eingesetzten Statthalter der südukrainischen Region, Jewgeni Balizki.

(APA/Red)

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