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Teile der Kertsch-Brücke nach Explosion eingestürzt

Teiler der Kertsch-Brücke sind nach einer Explosion eingestürzt.
Teiler der Kertsch-Brücke sind nach einer Explosion eingestürzt. ©REUTERS
Nach einer Explosion sind Teile der strategisch wichtigen Kertsch-Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, eingestürzt.

Die Detonation habe sich in einem Lkw-Transporter ereignet, teilt das Nationale Anti-Terror-Komitee mit. Sieben Treibstoff-Anhänger eines Zuges hätten dadurch Feuer gefangen. Zwei Bereiche der Autofahrbahn auf der 19 Kilometer langen Kertsch-Brücke seien zum Teil eingestürzt.

Drei Menschen bei der Explosion auf der Kertsch-Brücke gestorben

Bei der Explosion auf der Brücke sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Das nationale Ermittlungskomitee teilte am Samstag mit, dass die Leichen aus dem Wasser gezogen worden seien. Es handle sich um vorläufige Angaben, hieß es. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als am Morgen auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein vom Festland kommender Lkw explodiert sei. Zudem blieb unklar, warum der Lkw die russischen Kontrollen passieren habe können. es.

Kertsch-Brücke: Teile nach Explosion eingestürzt

Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspanne, sei aber nicht beschädigt worden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax ist das Feuer inzwischen gelöscht worden. Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand. Die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt. Der russische Gouverneur der Krim, Sergej Axjonow, erklärte, die Autobahnstrecke sei in eine Richtung zwar noch intakt. Dennoch sei der Verkehr zwecks Schadensprüfung unterbrochen.

Putin wurde über Brand auf der Kertsch-Brücke informiert

Der russische Präsident Wladimir Putin wurde nach Kreml-Angaben über den schweren Brand informiert. Er habe angewiesen, eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Feuers einzusetzen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Auf dem Bahnteil der Krim-Brückenanlage, die auch eine Autobahn hat, waren nach ersten Angaben Treibstoffwaggons eines Güterzuges in Brand geraten.

Straßenabschnitt der Autobahn schwer beschädigt

Auch ein Straßenabschnitt der Autobahn wurde den Angaben zufolge schwer beschädigt. Auf in russischen und ukrainischen Medien verbreiteten Bildern war zu sehen, wie Flammen aus einem Zug stießen und das gesamte Gleisbett brannte. Es sollte eine Fährverbindung eingerichtet werden, wie die Regierung in der Krim-Hauptstadt Simferopol mitteilte.

Ukrainischer Präsidentenberater Podoljak: Die sei "der Anfang"

Die Ursache der Explosion war zunächst nicht klar. Nach dem Zwischenfall erklärte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter, dies sei "der Anfang". Er reklamiert keine direkte Verantwortung der Ukraine für den Vorfall, schreibt aber auch: "Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurückgegeben werden, alles, was von Russland besetzt ist, muss vertrieben werden." Russland hatte die Krim 2014 annektiert.

Mehrere Explosionen auf der Krim

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar kam es mehrfach zu Explosionen auf der Krim mit schweren Schäden, darunter auf Militärstützpunkten. Es gab auch in der Hauptstadt Kiew immer wieder Drohungen, die von Putin 2018 eingeweihte Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten.

Putin will eine staatliche Untersuchungskommission zur Prüfung des Vorfalls

Putin wies die Regierung an, eine staatliche Untersuchungskommission zur Prüfung des Vorfalls einzurichten, wie die Nachrichtenagentur Tass meldete. Interfax zitierte den Vorsitzenden des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, mit den Worten, "ukrainischen Vandalen" sei es gelungen, mit "ihren blutigen Händen" nach der Krim-Brücke zu greifen. Sie selbst hätten auf der Krim nichts Nennenswertes geschaffen. Aber nun hätten sie die Straßenstrecke auf der Brücke beschädigt. "Jetzt haben sie etwas, worauf sie stolz sein können." Die Schäden seien jedoch nicht schwerwiegend und ließen sich schnell reparieren.

Ukrajinska Prawda berichtetet über den Brand

Die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der Geheimdienst SBU hinter der Spezialoperation stecke. Der SBU bestätigte das nicht, veröffentlichte aber wie viele offizielle Stellen in der Ukraine in den sozialen Netzwerken Aufnahmen von der brennenden Brücke - und stellte ein Gedicht dazu.

Postchef Ihor Smyljanskyj kündigte Druck einer Sondermarke von der Brücke an

Postchef Ihor Smyljanskyj kündigte im Nachrichtenkanal Telegram den Druck einer Sondermarke von der Brücke an. "Der Morgen war noch nie so ein schöner. Zu diesem Feiertag bringen wir eine neue Marke heraus mit der Krimbrücke - oder vielmehr mit dem, was von ihr übrig ist." Zuvor hatte die ukrainische Post schon eine Briefmarke des zerstörten russischen Kreuzers "Moskwa" der russischen Schwarzmeerflotte herausgebracht.

Behörden auf der Krim wollen Verkehr über Fähren sicherstellen

Die Behörden auf der Krim kündigten indes an, den Verkehr über Fähren und über den zuletzt in der Ukraine besetzten Landkorridor sicherzustellen. Es drohten keine Versorgungsengpässe, hieß es in der Krim-Hauptstadt Simferopol. Der Chef des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, meinte, "ukrainische Vandalen" hätten die Brücke beschädigt. Das russische Energieministerium teilte mit, dass auch die Treibstoffversorgung ungeachtet des verbrannten Diesels gesichert sei.

Mehr als 50.000 Touristen sitzen auf der Krim fest

Russischen Angaben zufolge könnten mehr als 50.000 Touristen auf der Krim festsitzen. Genauere Zahlen zu den Menschen, die nun nicht mehr ohne weiteres aus ihren Urlaubsorten abreisen könnten, würden noch ermittelt, teilte die Vereinigung russischer Reiseanbieter am Samstag mit. Der Bahn- und Autoverkehr zum russischen Festland wurde zunächst komplett gestoppt.

Erste Züge sollen am Abend wieder fahren

Von einem russischen Bahnbetreiber hieß es später, ab dem Abend sollten wieder erste Züge über die teils zerstörte 19 Kilometer lange Brücke fahren, die die Krim und Russland verbindet. Auch zwei nicht beschädigte Fahrstreifen sollten offiziellen Angaben zufolge im Laufe des Nachmittags wieder für Autos freigegeben werden. Zudem sollen Evakuierungen über Fähren organisiert werden. Es sei eine Notfall-Hotline eingerichtet worden, hieß es.

(APA/Red)

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