Mehrere russische Oligarchen haben sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine jetzt geäußert. Darunter ist auch der Milliardär Oleg Deripaska, der seines Zeichens auch der Besitzer des Hotels Aurelio in Lech ist.
"Ist eine echte Krise"
Der Milliardär Oleg Deripaska forderte angesichts der gegen Moskau verhängten Wirtschaftssanktionen am Montag ein Ende des "Staatskapitalismus" in Russland. "Das ist eine echte Krise, und wir brauchen echte Krisenmanager", erklärte der Gründer des Aluminiumkonzerns Rusal auf Telegram. "Wir müssen unbedingt die Wirtschaftspolitik ändern und diesen ganzen Staatskapitalismus beenden", fügte er hinzu. Die Regierung könne nicht "einfach abwarten", erklärte Deripaska. Er erwarte vom Kreml "Klarstellungen" zur "Wirtschaftspolitik in den nächsten drei Monaten".
Wie reagiert Putin?
Deripaska ist wie berichtet kein Unbekannter in Österreich. Neben dem Hotel in Lech ist er auch am österreichischen Baukonzern "Strabag" von Hans-Peter Haselsteiner beteiligt. Er gilt aber auch als Freund und Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, der die Äußerungen wohl nicht gerne gehört hat. Es gilt also abzuwarten, wie Putin darauf reagieren wird.
Auch der russische Medienmogul Evgeny Lebedev hat sich in einem offenen Brief an Putin gewendet: "Als Bürger Russlands bitte ich Sie, den Zustand zu beenden, in dem Russen ihre ukrainischen Brüder und Schwestern töten." Lebedev, der auch die britische Staatsbürgerschaft hat und im britischen Oberhaus sitzt, veröffentlichte den offenen Brief in der Zeitung "London Evening Standard", die ihm gehört. Europa stehe "am Rande eines weiteren Weltkrieges" und die Welt vor einer "möglichen atomaren Katastrophe", warnte er darin. Putin müsse die derzeitigen Verhandlungen mit Vertretern Kiews nutzen, um "diesen schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden".
Seltene Kritik von den Oligarchen
In Russland wird nur selten Kritik der Wirtschaftselite an der Regierung laut. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich jedoch mehrere russische Oligarchen gegen das Vorgehen von Präsident Wladimir Putin gewandt. Der russische Milliardär Oleg Tinkow, Gründer der Tinkoff-Bank, kritisierte den Angriff auf die Ukraine in einem Beitrag auf Instagram am Montag. "Heute sterben in der Ukraine jeden Tag unschuldige Menschen, das ist undenkbar und inakzeptabel", erklärte er.
"Krieg kann niemals die Antwort sein"
Am Sonntag hatte auch der russische Oligarch Michail Fridman erklärt, "Krieg kann niemals die Antwort sein". In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Beteiligungsgesellschaft LetterOne forderte der gebürtige Ukrainer nach Unternehmensangaben ein Ende des "Blutvergießens".
Abramowitsch soll helfen
Einer der reichsten Männer Russlands, der Oligarch Roman Abramowitsch, wurde nach Angaben einer Sprecherin von ukrainischer Seite um Hilfe gebeten. Er sei kontaktiert worden, "um bei der Suche nach einer Lösung zu helfen und bemüht sich nun zu helfen", erklärte Sprecherin Rola Brentlin.
Harte Sanktionen
Die EU-Staaten, die USA, Kanada, Japan und weitere westliche Verbündete haben - wie bereits berichtet - eine ganze Reihe äußerst harter Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine beschlossen. Dazu zählen unter anderem ein Ausschluss wichtiger russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift, die Sperrung von Transaktionen der russischen Zentralbank zur Stützung der russischen Währung und Exportverbote für High-Tech-Güter. Die Strafmaßnahmen richten sich aber auch gegen Oligarchen und deren Vermögenswerte.
Russland kündigt "Vergeltung" an
Russland hat Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, bisher aber noch keine genauen Schritte benannt. Präsident Putin wird nach Kreml-Angaben am Montag mit seinen Ministern über die Folgen der Sanktionen für die Wirtschaft seines Landes beraten. (VOL.AT, APA)
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