Kreml-Gespräche ohne Durchbruch: Russland spricht von "viel Arbeit"
Das Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, endete ohne greifbares Ergebnis.
Der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew bezeichnete die Gespräche in einer ersten Einschätzung als "produktiv". Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow erklärte hingegen, es sei "noch viel zu tun", wie russische Staatsmedien berichten. Die Stellungnahme fiel ungewöhnlich knapp aus.
Gespräche unter Vertraulichkeit
Über konkrete Inhalte wurde Vertraulichkeit vereinbart. Zusammenfassend hieß es jedoch, dass mehrere Varianten eines möglichen Plans zur Beilegung des Konflikts diskutiert worden seien. Besonders bei der Schlüsselfrage zu den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine, die etwa 19 Prozent des Landes ausmachen, gebe es laut Uschakow "noch keine Kompromisslösung".
Nach dem Gespräch sagte er Journalisten gegenüber: "Einige Vorschläge der USA könnten jedoch diskutiert werden." Russland fordert nicht nur die Anerkennung der bereits kontrollierten Gebiete, sondern beansprucht auch ukrainisches Territorium, das derzeit unter der Kontrolle Kiews steht.
Putin drohte vor Treffen Europa
Putin kritisierte vor dem Treffen vor Journalisten die Änderungen, die auf Drängen der Europäer in Trumps ursprünglichen 28-Punkte-Friedensplan aufgenommen wurden. Die Vorschläge Europas zielten darauf, den Friedensprozess zu blockieren, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge.
Russland sei bereit, die Europäer an Verhandlungen zu beteiligen. Dazu müssten sie aber die Realitäten auf dem Schlachtfeld in der Ukraine anerkennen. "Wir haben nicht vor, mit Europa zu kämpfen, das habe ich schon 100-mal gesagt. Aber wenn Europa wiederum kämpfen will und anfängt, dann sind wir dazu sofort bereit", sagte er. Putin hatte seine Truppen vor mehr als dreieinhalb Jahren in die Ukraine einmarschieren lassen.
Selenskyj betont notwendige Sicherheitsgarantien
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj besuchte am Dienstag Irland. Er warte auf die Ergebnisse der russisch-amerikanischen Gespräche in Moskau und sei auf alles vorbereitet, sagte er laut Übersetzer in Dublin vor dem Treffen. Selenskyj wiederholte die Forderung nach Sicherheitsgarantien für einen langen Zeitraum. "Wir müssen den Krieg so beenden, dass Russland nicht innerhalb eines Jahres mit der dritten Invasion in zehn Jahren zurückkehrt", sagte er. "Sie haben ihr Ziel, unseren Staat zu besetzen, nicht erreicht."
Gespräche auch über wirtschaftliche Zusammenarbeit
Bei dem Treffen in Moskau wurde laut offiziellen Angaben auch die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland angesprochen. Die US-Vertreter wollen nun nach Washington zurückkehren. Aus Regierungskreisen in Kiew verlautete, dass Witkoff und Kushner anschließend nach Brüssel weiterreisen könnten, um dort am Mittwoch Gespräche mit einer ukrainischen Delegation zu führen.
(VOL.AT)
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