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Kreditschutzverband: Weiter spannende Zeiten für Unternehmen

In absoluten Zahlen wurden bislang in Vorarlberg 52 Insolvenzverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet.
In absoluten Zahlen wurden bislang in Vorarlberg 52 Insolvenzverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet. ©Bilderbox
Der Kreditschutzverband (KSV 1870) sieht im Rahmen seiner Hochrechnung zu den Insolvenzzahlen in den ersten sechs Monaten heuer weiter spannende Zeiten für die heimischen Unternehmen. Die Zahl der eröffneten Insolvenzen stieg mit 1.650 minimal um ein Prozent an, die Gesamtpassiva liegen - exklusive der Megapleite der Alpine im Vorjahr - um sieben Prozent unter dem Vergleichswert von 2013.

Die Zahl der nicht-eröffneten Insolvenzverfahren stieg laut KSV 1870 um 1,6 Prozent auf 1.199. Nach Branchen gab es – wie von Jahr zu Jahr – besonders viele Pleiten im Gastgewerbe und bei Firmen mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Negativer “Kombinationssieger” – in Zahl der Pleiten samt des Passiva-Wertes – ist die Bauwirtschaft. Diese landet traditionell sowohl bei der Zahl als auch bei den Passiva unter den Top 3. Solange eine Qualitätsvergabe nicht vom Gesetztgeber zwingend vorgeschrieben werde, ändere sich daran auch nichts, trotz “löblicher Initiativen” wie dem sogenannten baufair gegen Billigstbietervergaben, so KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner.

Vorarlberg: Starker Anstieg bei Firmeninsolvenzen

In den Bundesländern zeigt sich laut KSV 1870 eine uneinheitliche Entwicklung – im Burgenland und Kärnten gibt es zweistellige Rückgänge bei den Unternehmensinsolvenzen, in Vorarlberg und in der Steiermark hingegen zweistellige Zuwächse. In Wien, Nieder- und Oberösterreich gibt es ein “Nullsaldo” im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Oberösterreich verzeichnet aber als einziges Bundesland einen “nachhaltigen Trend unterhalb des Mittelwertes” in Österreich.

Mit einer Steigerung von fast 30 Prozent zum Vergleichszeitraum des Jahres 2013 verzeichnet Vorarlberg im ersten Halbjahr 2014 laut KSV den höchsten Anstieg an Unternehmensinsolvenzen aller Bundesländer.

In absoluten Zahlen wurden bislang in Vorarlberg 52 Insolvenzverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet, das sind um 11 Verfahren oder um 26,8 Prozent mehr als es noch im ersten Halbjahr 2013 waren. Auch die mangels hinreichenden Vermögens abgewiesenen Konkursanträge sind von 30 im vergangenen Halbjahr auf 40 und somit um 33,3 Prozent gestiegen.

Eine branchenbezogene Sichtweise zeigt, dass erstmals seit Jahren die Sparte Unternehmensbezogene Dienstleistungen das Gastgewerbe in der Insolvenzhäufigkeit überholt hat: mit 18 Insolvenzen führen die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen die Insolvenzstatistik an, gefolgt vom Gastgewerbe (12) und der Bauwirtschaft (6).

Rückgang bei Privatkonkursen

Ein in dieser Höhe nicht vorhersehbar gewesener Rückgang ist bei der Anzahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren im ersten Halbjahr 2014 zu verzeichnen. Mit nurmehr 237 Verfahren sanken die eröffneten Privatkonkurse um 22,8 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013, als sich das Ländle noch mit 307 Verfahren konfrontiert sah.

(APA/Red.)

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