Krebs-Therapie: Hälfte der Kranken wünscht sich mehr Information

44 Prozent fühlen sich wenig bis gar nicht in die ärztliche Entscheidung bei der Behandlung eingebunden, berichtete NÖ Patientenanwalt Gerald Bachinger anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar (Samstag).
Krebs: Hälfte wünscht sich mehr Information zu Therapie-Beginn
Die Diagnose treffe die meisten Menschen ganz unvermutet und werfe häufig Fragen und Ängste auf. Während der Therapie kommen weitere Herausforderungen auf Betroffene und Angehörige zu, die unter anderem die medizinische Information sowie die aktive Einbindung in Therapieentscheidungen betreffen, so Bachinger. Dazu hat die Initiative All.Can eine Umfrage durch Spectra-Marktforschung unter 400 Patientinnen und Patienten durchführen lassen.
"Allzu oft reduziert sich die Wahrnehmung und Diskussion von Themen rund um Krebserkrankungen auf neue Erkenntnisse und Therapien. So wichtig diese selbstverständlich sind, fehlt für eine ganzheitliche Betrachtung oft die Perspektive auf die Lebensrealität der Betroffenen. Krebs ist nicht nur eine Herausforderung für den Körper, sondern zumindest genauso sehr eine für die Psyche des Menschen", mahnte der NÖ Patientenanwalt.
27 Prozent: Wichtigste Unterstützung ist die Beratung
27 Prozent nannten als wichtigste Unterstützung psychoonkologische, psychologische oder psychotherapeutische Beratung. Weitere elf Prozent gaben Physio- bzw. Bewegungstherapie an. Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH Wien und Obfrau der Initiative "Leben mit Krebs", führte aus: "Die Einbindung der Patientinnen und Patienten zu Beginn der Therapie ist wesentlich - aber damit ist es nicht getan. Es braucht ganz offensichtlich auch während der Behandlungsphase umfassende Unterstützungsangebote."
Psychische Probleme im Zusammenhang mit der Erkrankung sind "sehr belastend"
37 Prozent der Befragten stuften psychische Probleme im Zusammenhang mit der Erkrankung als "sehr belastend" ein - der Spitzenwert unter allen Belastungen. All.Can will daher mit einem Projekt im Bereich der Psychoonkologie ansetzen, das noch vor dem Sommer starten könnte.
Positiv wurden die vor Beginn der Behandlung gebotenen ärztlichen Informationen bewertet: Diese waren für 63 Prozent nach Menge und für 77 Prozent nach Verständlichkeit zufriedenstellend. Fast die Hälfte (47 Prozent) hatte keinen Wunsch nach noch mehr Information vor Therapiebeginn.
(APA/Red)
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