Kreativ auch in der Corona-Krise

Dornbirn. Im Rahmen des Projektunterrichts „Unternehmensmanagement“ haben die Schülerinnen des 4. Jahrgangs des Ausbildungszweiges Mode und Produktionstechnik der HTL Dornbirn bei Professorin Andrea Grabher zu Beginn des Schuljahres mit viel Enthusiasmus Geschäftsideen entwickelt, zwei Unternehmen konzipiert und erste Anteilsscheine verkauft. Mit der plötzlichen Schulschließung im November 2020 standen sie – wie viele real existierende Unternehmen – nun vor einer ganz besonderen Herausforderung: Online-Besprechungen in Bezug auf die Namensfindung, das Logo, den Internetauftritt, die Erstellung von Prototypen und vieles mehr. Sie ließen sich nicht unterkriegen, verteilten wöchentlich Aufgaben und übernahmen für unterschiedliche Aufgabenbereiche die Verantwortung.
Auch, dass sie während des aufrechten Schulbetriebs die Werkstätten nicht benutzen durften, konnte ihrer Motivation nichts anhaben – sie nutzten Ferientage, um die Geschäftsideen umzusetzen und die Prototypen in Kleinserien herzustellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
17 Mädchen, 2 Unternehmen
Für das Unternehmen „Hatspace“ stand vor allem Nachhaltigkeit im Vordergrund – Restmaterialien, recyceltes Papier, regionale Produktion und Verkauf: Exklusive zweiseitig tragbare Fischerhüte – verschiedene Modelle in unterschiedlichen Größen.
Das zweite Unternehmen „Carebear“ fertigte Kuschelbären, gefüllt mit Traubenkernkissen – der Grundgedanke „in Zeiten von sozialer Isolation braucht eine ganz besondere Gruppe das Gefühl von Wärme und physischen Streicheleinheiten, nämlich Kinder und im Besonderen kranke Kinder“, erklärt Lehrerin Andrea Grabher. Für diese Idee konnte die Kinderabteilung des Krankenhauses Dornbirn unter der Leitung von Prim. Priv.-Doz. Dr. Edda Haberlandt als Projektpartner gewonnen werden. Der Gedanke, den Kindern eine Freude zu bereiten, ließ die Mädchen über sich hinauswachsen, sie produzierten in kürzester Zeit 40 Kuschelbären mit waschbarem Bezug samt Gebrauchsanleitungen. Verkauft wurden jedoch nur so viele Exemplare, um kostendeckend zu sein. Mit Stolz konnten die jungen Unternehmerinnen kürzlich 22 Exemplare an Frau Dr. Haberlandt übergeben. Da die Corona-Schultests nicht als Eintrittstest anerkannt wurden, erfolgte die Übergabe vor dem Krankenhaus Dornbirn.
„Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Herrn Ing. Wilfried Wohlgenannt für das Sticken des ´Bärengesichtes´ und die Unterstützung dieses Sozialprojektes. Bei den Projekten haben die Schülerinnen viel gelernt – Unternehmer sein bedeutet, an eine Sache zu glauben, nicht den Mut zu verlieren, Verantwortung zu übernehmen, genau zu kalkulieren, Projektpartner zu suchen, mehr arbeiten als gewohnt…. und wenn alle Beteiligten an einen Strang ziehen, können sich alle am Ende des Tages freuen“, so Andrea Grabher abschließend.
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