Bis ins 19. Jahrhundert lebten die Bewohner der Vorarlberger Talschaft Montafon von ärmlicher Landwirtschaft. Hunderte waren daher gezwungen, zur Aufbesserung ihres kargen Einkommens ihr Brot in der Fremde als Maurer, Stukkateur oder als Krautschneider zu verdienen. Mit dem Krauthobel auf dem Rücken zogen diese Gastarbeiter aus, um den Hausfrauen das Weißkraut in die Bottiche zu schneiden, damit daraus Sauerkraut entstand. Gastarbeit und Reisen sind Erfahrungen, die auch viele Künstler teilen.
“Die Option der Fremdarbeit begeisterte mich schon als Kind”, so Ganahl, der in Bludenz geboren wurde und heute in New York lebt. Sein Auszug aus Vorarlberg sei dann aber nicht aus wirtschaftlichen Gründen sondern zu Ausbildungszwecken erfolgt. Seit seiner Berufung als Professor an die Stuttgarter Akademie vor drei Jahren pendle er als ein geistiger Gastarbeiter regelmäßig zwischen den USA und Europa.
Auch zu seiner Klasse für Bildhauerei gehört das Reisen dazu. So waren seine 17 Studenten und er schon gemeinsam in New York, Paris, Venedig, Stockholm und Shanghai. In der Schau in Bregenz sollen Werke zum vielseitig auslegbaren Begriff des Krautschneiders gezeigt werden. Ganahl selbst hat Krautköpfe aus verschiedenen Materialien beigesteuert. “Wesentlich ist für mich das künstlerische Denken und Sehen, das sich in jeder Darstellungsweise manifestieren kann, selbst in einem Krautkopf”, so der Künstler.
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