Ein freundliches Wort geben und bekommen, ein Schulterklopfer für den freiwilligen Helfer, den heimatstiftenden Mief des Klublokals. Mario Krassnitzer, Fußballtorhüter von Beruf, braucht das. “Es ist das Gefühl, bei einem Verein zu sein. Als Teil dessen akzeptiert zu werden”, erklärt der Klagenfurter. Vier Jahre lang spürte der 33-Jährige diese Nestwärme beim SC Rheindorf Altach. Wie fünf weitere Jahre zuvor bei der Austria aus Lustenau. Diese verließ er im Jahre 2004, weil er zum ersten verletzt war und zum zweiten ein gewisser Ramazan Öczan sich dort zwischen den Pfosten einzunisten begann.
Kämpferisch
In Altach gaben sie ihm “das Gefühl, gebraucht zu werden” nicht mehr. Und als sich das mit ernsthaften Avancen aus Lustenau kreuzte, war die Entscheidung bald gefasst. Den Blick zurück gestaltet Krassnitzer dennoch wehmütig. “Ich sage danke für vier schöne Jahre und will nicht mehr an die letzte halbe Saison denken. Ich sage danke zu den Altacher Fans. Es war eine tolle Zeit dort.” Den Blick nach vor gestaltet Krassnitzer kämpferisch: “Die Austria ist jederzeit in der Lage, eine gute Entwicklung nach oben zu nehmen. Aber fürs erste müssen wir vom Abstiegsplatz weg. Wir dürfen die jetzige Situation aber ja nicht unterschätzen. Dann werden wir sicher nicht absteigen.”
Einer der ihren
Eine Garantie für den Platz im Austria-Tor habe er zwar nicht, “aber ich will natürlich die Nummer eins sein”, macht Krassnitzer deutlich. Der Routinier will sich im Kampf um den Klassenerhalt mit anderen Routiniers zusammen tun. “Harry Dürr, Kampel, Bolter, Ernemann. Das sind Charaktere, Typen. Die sind gebraucht in einer solchen Situation. Dazu kommen andere gute Fußballer. Wir sind ja nicht schlecht besetzt.” Mario Krassnitzer hat sich innerlich von der Austria nie vollständig verabschiedet. Ritterlich nahm er damals den Abschied vom Klub hin, blieb bei gelegentlichen Besuchen im Reichshofstadion immer freundlich und offen für die Austrianer. Vor allem deswegen freuen sich viele, Mario Krassnitzer wieder zurück zu wissen. Als einer der ihren.
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