Krankentransporte ab Juli kostenpflichtig: ÖGK führt Selbstbehalte ein

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat mit 1. Juli 2025 österreichweit Selbstbehalte für Krankentransporte eingeführt. Hintergrund sind stark gestiegene Ausgaben: Laut Angaben gegenüber ORF Vorarlberg beliefen sich die Kosten für Krankentransporte im Jahr 2024 auf 312 Millionen Euro – ein Anstieg um 64 Prozent im Vergleich zu 2018, als die Ausgaben noch bei 190 Millionen Euro lagen.
Im Vorjahr wurden österreichweit 4,5 Millionen Krankentransporte durchgeführt, darunter Fahrten mit Rettungsorganisationen wie dem Roten Kreuz oder mit Taxis.
Selbstbehalte im Überblick
Mit dem neuen Modell wird für viele Fahrten nun ein Selbstbehalt fällig:
- 7,55 Euro (aktuelle Rezeptgebühr) für Fahrten ohne medizinisches Personal (z. B. Taxi oder Fahrtendienste).
- 15,10 Euro (doppelte Rezeptgebühr) für Fahrten mit Sanitäter:innen.
Ausgenommen von der Kostenpflicht sind medizinisch notwendige Fahrten, etwa zur Dialyse, Chemotherapie oder Strahlentherapie, sowie Notfall- und Rettungstransporte. In solchen Fällen bleibt der Transport kostenlos.
Das von der ÖGK geschätzte Einsparungspotenzial durch die neuen Regelungen liegt bei rund 19 Millionen Euro jährlich. Selbstbehalte decken allerdings nicht die gesamten Transportkosten, weshalb auch künftig nicht alle Ausgaben kompensiert werden.
Lage in Vorarlberg
In Vorarlberg wurden laut ÖGK im Vorjahr 223.000 Kranken- und Rettungstransporte durchgeführt. Davon entfielen 115.000 Fahrten auf Taxiunternehmen, die übrigen auf Blaulichtorganisationen wie das Rote Kreuz und den Arbeiter-Samariterbund. Die gesamten Transportkosten im Bundesland beliefen sich auf 9,8 Millionen Euro.
In Vorarlberg hat die ÖGK aktuell 56 Vertragspartner, davon 54 Taxiunternehmen sowie zwei Blaulichtorganisationen. Laut ÖGK liegt Vorarlberg bei der Anzahl der Transporte pro Person im österreichweiten Durchschnitt.
(VOL.AT)
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