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Kostüme sind sein Leben

Feldkirch - Seit über 50 Jahren verkauft und verleiht Hermann Thurner bereits Kostüme. Nicht nur im Fasching, sondern das ganze Jahr über. Kaum zu glauben, dass dieser Mann schon 84 Jahre alt ist. 

Zusammen mit seiner Frau Elena betreibt Hermann Thurner den Kostümverleih und -verkauf Thurner. Ein Geschäft in Feldkirch und eines in Bludenz. In der Alpenstadt ist auch das Atelier, wo eine Designerin die Gewänder, Kleider und Masken entwirft. In einem Lager warten bis zu 10.000 Kostüme auf Abnehmer und Ausleiher. „Engpässe gibt es keine!“ sagt Thurner lachend. „Wir sind in Vorarlberg das einzige Fachgeschäft, das sich nur mit Kostümen befasst.“

Theater, Vereine und der Arlberg

Ein Mann betritt das Feldkircher Geschäft in der Ochsenpassage und fragt nach einer schwarzen Perücke. Er möchte sich als Neandertaler verkleiden. Also müssen die Haare lang und wuschelig sein. Hermann Thurner verschwindet kurz und kommt mit einer verpackten Lockenpracht zurück. Es gibt praktisch keinen Wunsch, der nicht erfüllt werden kann. Alles ist möglich! „Wir nennen uns ja Faschingsparadies. Warum? Weil wir, bis auf wenige Ausnahmen, so gut wie alles liefern können“, erklärt Hermann Thurner die Philosophie seines Geschäftes.

Natürlich herrscht derzeit Hochsaison. Vor allem am Arlberg ist Thurner fast in jedem Hotel präsent: „Dort gehen ja alle kostümiert.“ Die Hotelmanager geben im Vorfeld das Motto, beispielsweise „1000 und eine Nacht“, bekannt. Dazu werden dann die unterschiedlichsten Kostüme benötigt: Maharadscha, Maharani und natürlich der Harem. 30 bis 40 Kostüme braucht jedes Hotel.

Zu den Kunden zählen aber nicht nur Faschingsnarren, sondern unterem anderem auch Theater und Vereine: „Die kommen das ganze Jahr über!“ so Thurner.

„Es hält mich jung!“

Ans Aufhören denkt Hermann Thurner noch lange nicht. Dafür macht ihm seine Arbeit zu viel Spaß. „Natürlich gibt es viel zu tun, aber das hält mich jung“, so der rüstige Kostümberater. Außerdem habe er eine sehr geschäftstüchtige und intelligente Frau an seiner Seite. Elena Thurner ist gebürtiger Philippinerin, spricht fünf Sprachen und hat erst durch ihren Mann den Fasching kennen und lieben gelernt.

Fasching scheidet die Geister: Die einen schrecken davor zurück, die anderen lieben ihn. Für die einen gibt es nichts Schlimmeres als sich zu kostümieren, für die anderen gehören Kostüme, Masken und Schminke einfach dazu. Hermann und Elena Thurner gehören zweifelsohne zu den Menschen, die die närrische Zeit lieben. Und so gibt es für die beiden nichts Schöneres, als andere Menschen zu verkleiden.

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