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Kosten für Fernwärme sind weiterhin hoch

Die Kosten für Fernwärme sind weiterhin hoch.
Die Kosten für Fernwärme sind weiterhin hoch. ©APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich (Symbolbild)
Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) sieht die Fernwärme als "wesentlichen Treiber der Inflation".

Das Gas für die Fernwärme kaufte die Wien Energie laut ORF-Radiobericht, als das Gas noch teuer war. Anbieterwechsel sind bei Fernwärme aber kaum möglich.

Die Kosten für Fernwärme sind weiterhin hoch

Im Bereich Fernwärme brauche es also effektive Kontrollen und eine Regulierung, so Wifo-Experte Josef Baumgartner gegenüber dem ORF-Radio. In Wien und anderen Landeshauptstädten sei aber die Gemeinde selbst der Prüfer - und in der Bundeshauptstadt ist die Gemeinde gleichzeitig Eigentümerin der Wien Energie und der Fernwärme, so Baumgartner.

Es brauche Preistransparenz und eine Reglulierungsfunktion

Neben mehr Preistransparenz brauche es auch die Regulierungsfunktion einer übergeordneten Behörde, so der Wifo-Fachmann. Das könne etwa die E-Control übernehmen. Die derzeitige Situation sei unbefriedigend.

Immer noch starke Preissteigerungen bei Fernwärme

Laut Angaben des Wirtschaftsministeriums gegenüber der APA sieht man bei der Fernwärme noch immer starke Preissteigerungen. Ende Juli 2023 lagen die Preise demnach um 60 Prozent über jenen des Vorjahres.

Die Fernwärmeanbieter versprachen in Reaktion auf die Kritik, Preisentwicklungen an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben, "aber je nach Zusammensetzung der Wärmequellen sind unterschiedliche Auswirkungen auf die Preise zu erwarten", wie es vom Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen hieß. Gerade die langfristige Beschaffung führe dazu, dass sich die Kosten langsamer verändern. Die Preise würden sich aber an den Gestehungskosten orientieren.

Wirtschaftsminister Kocher sieht die E-Control am Zug, um für mehr Transparenz zu sorgen. "Dort wo es regulierte Preise bei der Fernwärme gibt, entscheiden derzeit die Länder über die Preissetzung und kontrollieren diese Preissetzung selbst. Daher kommt es zu unterschiedlichen Preisen in den Bundesländern und die Preissetzung ist aktuell teilweise wenig transparent", so Wirtschaftsminister Kocher. Sein Ministerium habe sich in Verhandlungen zu entsprechenden Novellen der Energiegesetze dafür eingesetzt, die Länder hier zu entlasten und Kompetenzen für die Preisbildung und -kontrolle an die E-Control zu übertragen. "Denn als unabhängig agierende Regulierungsbehörde könnte sie bei der Preissetzung für Fernwärme österreichweit für mehr Transparenz sorgen", so der Politiker.

Fernwärme oft Substitut für andere Energievarianten

Fernwärme sei oftmals auch ein Substitut für andere Energievarianten wie Strom und Gas, so Kocher. "Die E-Control hätte dann einen Gesamtüberblick über die Preise und Energieströme in ganz Österreich und wäre am besten in der Lage Preisvergleiche anzustellen." Preissenkungen würden so noch schneller an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden.

(APA/Red)

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