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Kopftuch-Aussage von Plakolm: IGGÖ zeigt sich "irritiert"

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich zeigte sich "irritiert" über die Aussage.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich zeigte sich "irritiert" über die Aussage. ©APA/JAKOB LANGWIESER (Symbolbild)
Über eine aktuelle Aussage von Kultusministerin Claudia Plakolm (ÖVP) zum islamischen Kopftuch zeigt sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) "zutiefst irritiert".

In einem auf Instagram geteilten Video spricht die Ministerin davon, das Kopftuch sei ein Ausdruck "extremistischer Tendenzen". IGGÖ-Präsident Ümit Vural warnte am Montag in einer Aussendung davor, "das Kindeswohl für pauschalisierende Maßnahmen zu instrumentalisieren".

"Das Kopftuch ist ein Zeichen der Unterdrückung"

"Das Kopftuch ist ein Zeichen der Unterdrückung", meinte Plakolm in ihrem kurzen Clip. Mädchen würden in einer ganz entscheidenden Phase, in der sich Persönlichkeit und Körper entwickelten, dahinter "versteckt", befand sie. "Und diese extremistischen Tendenzen - gerade bei Kindern - haben einfach an unseren Schulen nichts verloren."

Die Verbindung des Kopftuchs als "Ausdruck der religiösen Praxis einer in Österreich gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft" mit extremistischen Tendenzen verunsichere nicht nur viele junge Musliminnen, sondern auch all jene, die auf den Schutz von Religionsfreiheit und Gleichbehandlung vertrauen, kritisierte Vural. "Das Kindeswohl ist ein hohes Gut, welches nicht gegen Grundrechte ausgespielt werden darf."

Vural lädt zu Gespräch ein

Zugleich signalisierte die IGGÖ Gesprächsbereitschaft und lud Plakolm zu einem vertraulichen Austausch mit muslimischen Pädagoginnen, Eltern und Jugendlichen ein. "Sollte die Aussage missverständlich gewesen sein, wäre eine öffentliche Klarstellung dringend erforderlich, auch im Sinne eines respektvollen gesellschaftlichen Dialogs", so Vural.

(APA/Red)

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