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"Konsument" testete Fertig-Pürees

Das Konsumentenschutz-Magazin fand heraus, dass billige Fertigpürees besser sind als ihr Ruf - teure überzeugten nicht.

Viele Österreicher wollen nicht viel Zeit für ein perfektes Kartoffelpüree aufbringen, immer öfter greifen sie zu Instantprodukten.

“Konsument” wollten wissen, ob das Fertigpüree überhaupt schmeckt, woraus es zusammengesetzt ist und ob es Schadstoffe enthält. Beim Test kam erstaunliches zutage: Die preiswertesten Produkte schmeckten am besten und Bio-Produkte konnten die Prüfer bei der Verkostung nicht überzeugen.

Mit 32 Cent pro Portion (jeweils exklusive zusätzlicher Zutaten wie Milch, Salz oder Butter berechnet) ist das Püree von Gut & Gerne noch das günstigste Bio-Produkt im Test. Das Bio-Püree von Bauck Hof kommt mit 63 Cent pro Portion fast doppelt so teuer, ist aber in der Gesamtbeurteilung kaum besser. Wesentlich günstiger und “gut” sind die Produkte der Handels-Eigenmarken: Die Pürees von Botato (Plus/Zielpunkt) und Harvest Basket (Lidl) kosten acht Cent pro Portion, die Pürees von Clever (Rewe), Spar, Delikatessa (Penny) und Küchenfürst (Hofer) neun Cent pro Portion.

Einen beträchtlichen Unterschied gab es zwischen den Pürees aus biologischer und konventioneller Landwirtschaft auch im Geschmack: Sämtliche Fertigpürees aus konventioneller Landwirtschaft enthalten zwar mehrere Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Farbstoffe & Co, aber die meisten Produkte aus konventioneller Landwirtschaft haben den Verkostern “gut” geschmeckt. Die Pürees aus biologischer Landwirtschaft stießen weniger auf Anklang. Die Verkoster bemängelten neben Geruch und Geschmack (“unangenehm”) auch die Farbe (“zu hell/blass”) sowie die Konsistenz (“klebrig/kleisterartig; wie Knödelteig”).

Giftige Schwermetalle wie Kadmium und Blei können aus der Umwelt in die Erdäpfel gelangen. Erdäpfel können zudem Nitrat speichern, aus dem sich Nitrit bilden kann und aus diesem wiederum krebserregende Nitrosamine. Die Untersuchungen im Labor ergaben: Sowohl die Fertigpürees aus biologischer als auch jene aus konventioneller Landwirtschaft sind weitgehend frei davon. Frisch geschälte Kartoffeln dürfen maximal 0,1 Milligramm Kadmium pro Kilogramm enthalten. Die in den zubereiteten Pürees festgestellten Kadmiumkonzentrationen waren weitaus niedriger. Blei wurde in keinem einzigen Fertigpüree im Test nachgewiesen. Entwarnung können wir auch bei Nitrat geben. Die Nitratgehalte der zubereiteten Pürees liegen sogar deutlich unter dem für Säuglingsbeikost festgelegten Grenzwert.

Abstriche muss man allerdings bei Vitamin- und Salzgehalt machen. In frischen Erdäpfeln steckt vergleichsweise viel Vitamin C. Eine Portion gekochte, geschälte Kartoffeln mit rund 200 Gramm liefert im Schnitt etwa 24 Milligramm. Mit einem Vitamin-C-Gehalt von 3,6 (McCain) bis 7,4 Milligramm (Knorr Fertigpüree) pro Portion kann da keines der getesteten Fertigpürees mithalten. Auch beim Salzgehalt der Pürees sieht es schlecht aus. Der Salzgehalt ist bei sämtlichen Produkten im Test “durchschnittlich”.

Besser sind es im Bezug auf den Fettgehalt aus, das hatte “Konsument” bei keinem Produkt Anlass zur Kritik: Milchpulverhaltiges Fertigpüree, das lediglich mit Wasser anzurühren ist, liefert pro Portion rund 1,8 Gramm Fett. Bei Produkten, die zusätzlich mit Milch zuzubereiten sind, wirkt sich naturgemäß die Fettstufe der verwendeten Milch auf den Fettgehalt des fertigen Kartoffelbreis aus.

Die Tester waren waren in Supermärkten, Bio-Geschäften und Diskontern unterwegs und haben für 17 verschiedene Fertigpürees erstanden. Die meisten davon sind mit Wasser und Milch zuzubereitende Trockenprodukte. Knorr Fertigpüree und Pfanni enthalten bereits Milchpulver und sind daher lediglich mit Wasser anzurühren. McCain bietet sogar Fertigpüree in Form von tiefgekühlten “Talern” an, die mit Milch fertig zu kochen sind. Insgesamt fünf Instantpürees (Bruno Fischer, Alnatura, Holo, Bauck Hof, Gut & Gerne) stammen aus biologischer, zwölf aus konventioneller Landwirtschaft.

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