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Konkurs von Vorarlberger Stahlbauer Bitschnau bringt Millionenverluste für Gläubiger

Das Konkursverfahren des insolventen Stahlbauers Bitschnau in Nenzing steht mit einer Quote von 8,2 Prozent kurz vor Abschluss.
Das Konkursverfahren des insolventen Stahlbauers Bitschnau in Nenzing steht mit einer Quote von 8,2 Prozent kurz vor Abschluss. ©Bilderbox
Nenzing/Vorarlberg - Das Konkursverfahren des insolventen Stahlbauers Bitschnau in Nenzing steht mit einer Quote von 8,2 Prozent kurz vor Abschluss. Von den Forderungen im Wert von 17 Millionen Euro wurden 8,2 Millionen anerkannt. Der Masseverwalter hatte mehr als die Hälfte der Forderungen bestritten.

Der im Spätherbst 2014 in die Insolvenz geschlitterte Stahl- und Anlagenbauer Bitschnau GmbH mit Sitz in Nenzing wurde für die Gläubiger schlussendlich zu einer millionenschweren Großpleite.

Wie Recherchen ergeben haben, steht das im Oktober 2014 eröffnete Sanierungsverfahren, das kurze Zeit später in ein Konkursverfahren umgewandelt wurde, vor dem Abschluss beziehungsweise vor der Aufhebung. Gemäß Insolvenzdatei gibt es für die Gläubiger eine vergleichsweise hohe Quote von 8,162 Prozent auf ihre anerkannten Forderungen.

8,3 Millionen Euro anerkannten Forderungen

Doch neben der Quote sind auch die anerkannten Forderungen im Vergleich zu anderen Konkursverfahren in der jüngeren Vergangenheit relativ hoch ausgefallen. Nach Angaben von Regina Nesensohn vom KSV1870 in Vorarlberg belaufen sich die von Masseverwalter Tobias Gisinger anerkannten Forderungen auf 8,3 Millionen Euro.

Rund 320 Gläubiger sind von dieser Großinsolvenz betroffen, darunter 65 Dienstnehmer. Ihre Forderungen werden zur Gänze vom Insolvenzausfallsgeld-Fonds übernommen, der seinerseits ebenfalls nur die Quote bekommt. Bei der genannten Quote bekommen die Gläubiger insgesamt rund 680.000 Euro.

Mehr als die Hälfte der angemeldeten Forderungen nicht anerkannt

Die anerkannten Forderungen könnten allerdings noch steigen, da vom Insolvenzgericht die Bestreitungsfrist für vom Masseverwalter nicht anerkannte Forderungen mit Ende September 2016 festgelegt wurde. Und auch diese nicht anerkannten Forderungen sind im Vergleich zu anderen Verfahren ausgesprochen hoch. Sie belaufen sich auf 8,8 Millionen Euro und liegen damit höher als die anerkannten Forderungen.

Mit anderen Worten hat der Masseverwalter weniger als die Hälfte der insgesamt angemeldeten Forderungen in Höhe von 17,1 Millionen Euro anerkannt. Wollen Gläubiger mit bislang nicht anerkannten Forderungen auch die Quote erhalten, dann müssen sie ihre nicht anerkannten Forderungen vor Ende der Bestreitungsfrist bei Gericht einklagen. Nach Angaben von Regina Nesensohn ist dies allerdings selten der Fall, da die anfallenden Verfahrenskosten den Betrag aus der Quote oft übersteigen.

Viele regionale Unternehmen unter den Gläubigern

Weitergehende Recherchen haben unterdessen ergeben, dass eine Reihe von regionalen Unternehmen mit jeweiligen Forderungen in Höhe von teilweise weit über 100.000 Euro von dieser Pleite betroffen ist. Auf Bankenseite betrifft die Insolvenz insbesondere die Raiba Walgau und die Bank für Tirol und Vorarlberg BTV, die es zusammen auf Forderungen in Höhe von beinahe zwei Millionen Euro bringen.

Und auch das Finanzamt und die VGKK haben insgesamt mehr als eine halbe Million Euro an Forderungen in ihren Büchern stehen. Ob einzelne Gläubiger außerhalb dieses Konkursverfahrens anderwärtig besichert sind, ist nicht bekannt. Das insolvente Unternehmen selbst hatte kein Immobilienvermögen.

(wpa)

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