Koalitionsverhandlungen 96 Tage nach der Nationalratswahl gescheitert

Die durchschnittliche Zeit für die Bildung einer Regierung nach vorangegangenen Nationalratswahlen der Zweiten Republik betrug 62,4 Tage bis zur Vereidigung, dies wurde bereits seit 1. Dezember überschritten. In der Liste der Verhandlungsdauer hätten die Gespräche zwischen Türkis, Rot und Pink mit 96 Tagen seit der Wahl am 29. September den fünften Platz belegt, wenn bis dahin eine Regierung zustande gekommen wäre.
Neue Rekord-Dauer Koalitionsverhandlungen in Griffweite
Damit stehen nun die Chancen gut, dass die bisherige Rekord-Dauer von Nationalratswahl bis Regierungsbildung überboten wird. Diese lag bisher bei 129 Tagen: Nach der Wahl vom 18. November 1962 stand dann erst am 27. März 1963 eine ÖVP-SPÖ-Regierung. Für diesen neuen Rekord müssten weitere Verhandlungen noch einen weiteren Monat dauern und die Regierung erst ab 6. Februar ihr Amt antreten. Um die bisher zweitlängste Regierungsbildungsdauer zu überbieten, müsste es sich bis 1. Februar ziehen. Dann wären die 124 Tage überholt, die es 1999 dauerte, bis letztlich die (parallel schon vorgebaute) erste schwarz-blaue Regierung unter Wolfgang Schüssel angelobt wurde. Zuvor scheiterten damals am 21. Jänner die langen SPÖ-ÖVP-Verhandlungen - und zwar nach 110 Tagen 2000.
Koalitionsverhandlungen vor fünf Jahren am 1. Jänner abgeschlossen
Bei der vorangegangenen Wahl 2019 wurde ebenfalls am 29. September gewählt, am 1. Jänner 2020 wurden die Koalitionsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen, sechs Tage später erfolgte die Angelobung. Allerdings starteten Sondierungs- und Koalitionsgespräche damals früher. Acht Tage nach der Wahl erhielt ÖVP-Chef Sebastian Kurz als damaliger Wahlsieger den Regierungsbildungsauftrag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Nehammer, unter dem die ÖVP bei der Nationalratswahl auf den zweiten Platz abrutschte, bekam den offiziellen Auftrag erst 23 Tage nach der Wahl.

(APA/Red)
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