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Kämpferischer Student

Fußach (VN) - , An den Unis wird gewählt und der Fußacher Bernhard Krall ist Spitzenkandidat auf Bundesebene.

Ein Interviewtermin folgt dem nächsten, von Anspannung jedoch keine Spur. Bernhard Krall, Spitzenkandidat der Aktionsgemeinschaft, einer Fraktion in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), stellt sich in den kommenden drei Tagen den Studentenvertreter-Wahlen und erhofft sich für seine Liste 40 Prozent der Stimmen.

Der Fußacher maturierte 2003 am Bregenzer Gymnasium in der Gallusstraße. Nach dem Bundesheer begann er Politikwissenschaft und Jus zu studieren. „Ich kam als 19-jähriger Studienbeginner ins Juridicum und hatte keine Ahnung, was ich tun und wie das alles nun funktionieren soll“, erzählt Krall. Nachdem er ein Jahr studiert und im Studium und den universitären Abläufen viele Erfahrungen gesammelt hatte, entschloss er sich bei der ÖH mitzuarbeiten. Ein Jahr später begleitete er bereits den damaligen Spitzenkandidaten der Aktionsgemeinschaft beim Wahlkampf. „Ich war schon immer politisch interessiert.“ Aktiv wurde er aber erst in der ÖH.

Auf internationalem Parkett

2009 öffneten sich für Krall neue Tore in der Politik. Als internationaler Referent der ÖH-Bundesvertretung und in der „European Students Union“ aktiv dabei, lernte er die politischen Verhandlungsgeschicke kennen. Als einziger österreichischer Studienvertreter nahm er unter anderem am Bologna-Ministergipfel in Löwen (Belgien) teil: „Es wird lange verhandelt. Zuerst in einer nationalen Gruppe, unter anderem mit Ministerien und Rektoren; dann in der ,European Students Union‘. Diese beiden Positionen werden kombiniert und nochmals für den Gipfel in den Ministerien verhandelt. Das Frustrierende aber ist, dass beim Gipfel selber gar nichts weitergeht“, erzählt Krall von seinen ersten Erfahrungen auf dem internationalen Parkett.

In Summe sei die Arbeit aber sehr erfolgreich gewesen. National hat sich der Fußacher für den Wahlkampf und seine zukünftige Tätigkeit hohe Ziele gesetzt. Er will den Bundesvorsitz der ÖH erobern und ihr Image korrigieren, welches in letzter Zeit sehr gelitten habe. Auch verfolgt er inhaltliche Schwerpunkte, die unter anderem ein „faires Zugangsmanagement“ und den „Ausbau des Stipendien- und Beihilfesystems“ für Studierende umfassen. „Dass die Familienbeihilfe gekürzt wurde, war ein absoluter Schmarren. Sie belastet Studenten, die ohnehin schon arbeiten müssen, damit sie durch das Studium kommen. Es ist nicht sinnvoll, die Studenten dabei zu bremsen, dass sie gut studieren“, kritisiert Krall. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir in Österreich Absolventen haben, die auch international zu Recht als spitze gelten. Das wird uns derzeit schwer gemacht, gerade mit den Kürzungen der Familienbeihilfe.“

Die Jagd nach Stimmen

Um seine Ideen auch durchsetzen zu können, ist Krall fast unermüdlich auf Stimmenfang. Wenn Zeit dafür sei, gehe er außerdem selbst plakatieren. Zwei bis drei Interviews stehen pro Tag auf dem Programm, manchmal sind es mehr. In fast allen österreichischen Tageszeitungen war er schon präsent. Radio- und Fernsehinterviews sind für ihn keine Besonderheit mehr.

Meistens aber stehe er vor der Uni und versuche mit Studierenden ins Gespräch zu kommen. Sein Wahlkampffazit: Man bekomme sicher eine dickere Haut. Dabei sei er im Wesen diplomatisch veranlagt. „Im Wahlkampf ist das aber nicht möglich. Da muss ich eine klare Position vertreten.“ Man lerne sich durchzusetzen und richtig zu verhandeln. Ob nun ein Vorarlberger in der Bundesvertretung sei oder nicht, mache keinen Unterschied. „Ma redt halt a klele andersch.“ Das würde sich aber auch mit der Zeit legen. (VN-EBI)

Zur Person 

  • Bernhard Krall ist ÖH-Spitzenkandidat der Aktionsgemeinschaft (Bundesvertretung)
  • Geboren: 7. Mai 1985, Fußach
  • Ausbildung: BG-Matura 2003 in Bregenz, voraussichtlicher Abschluss des Jus-Studiums im Juni 2011
  • Hobbys: Tennis, Fischen
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