AA

Klimawandel setzt dem Kaffee zu

Josinta Kabugho berichtete von den Herausforderungen der Kaffeekleinbauern am Fuße des Rwenzori-Gebirges in Uganda.
Josinta Kabugho berichtete von den Herausforderungen der Kaffeekleinbauern am Fuße des Rwenzori-Gebirges in Uganda. ©Laurence Feider
Josinta Kabugho, Geschäftsführerin der Kooperative BOCU, Uganda, war zu Gast in Dornbirn.
Vortrag Josinta Kabugho

Dornbirn. Kaffee ist in Uganda das wichtigste Exportgut – rund fünf Millionen Menschen leben vom Anbau und der Weiterverarbeitung des Kaffees. Eine riesige Herausforderung für die Kleinbäuerinnen und -bauern sind die klimatischen Veränderungen. Steigende Temperaturen und lange Trockenzeiten, gefolgt von extremen Regenzeiten bedrohen die Erträge. Zudem ist Kaffee eine sensible Pflanze und anfällig für Krankheiten.

Doppelt zertifiziert

Wie die Kaffeebauern mit diesen Herausforderungen umgehen und welche Rolle dabei der „Coffee for Future“ spielt, darüber berichtete Josinta Kabugho von der ugandischen Kooperative BOCU (Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union). Die Geschäftsführerin der Kleinbauernkooperative war auf Einladung des Weltladens Dornbirn zu Gast in Vorarlberg. „BOCU entstand 2006 mit dem Ziel, die organisch-biologische Landwirtschaft zu fördern und erlangte 2013 die Fairtrade-Zertifizierung. Heute besteht der Dachverband aus 13 Basiskooperativen mit insgesamt über 4.000 Mitgliedern“, erklärte Josinta Kabugho.

Klimafreundliche Maßnahmen

Diese Kooperativen verfügen über 36 kleine Kaffeewaschstationen – die Wasserleitungen dafür wurden aus den Prämiengeldern des Fairen Handels bezahlt. Der Bio-Kaffee der Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union ist als „Coffee for Future“ über EZA und in den Weltläden erhältlich. Aus der zusätzlichen EZA-Klimaprämie des Coffee for Future wird ein Projekt für Energiesparöfen umgesetzt. Diese bieten den Familien eine klimafreundliche Alternative zu ihren traditionellen Kochstellen, bei denen Holz und andere Brennstoffe ineffizient verbrannt werden. „Der Umstieg wirkt sich positiv auf soziale sowie ökologische Faktoren aus. Es werden weniger Bäume gerodet und es gibt eine geringere Rauchentwicklung beim Kochen, was auch die Gesundheit der Kleinbauernfamilien fördert“, so Josinta Kabugho. Pro Ofen werden jährlich ca. 2,9 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.

Hohe Qualitätsstandards

Josinta Kabugho nahm die Besucher anschließend mit auf eine kleine Reise nach Uganda und schilderte die verschiedenen Stationen und wiederholten Qualitätskontrollen, die eine Kaffeekirsche durchläuft, bis sie als ungeröstete Kaffeebohne nach Europa eingeschifft wird. „Wenn Sie wissen, wie viel Arbeit dahintersteckt, bis der Coffee for Future vom Strauch in Ihre Tasse kommt, dann sind Sie sicher gerne bereit, den höheren Preis dafür zu zahlen. Darüber hinaus unterstützen Sie unsere Kleinbauernfamilien“, meinte Josinta Kabugho. Kostproben des Bio-Arabica-Hochlandkaffees gab es im Anschluss an den Vortrag bei einem kleinen Umtrunk im Festsaal des BG Dornbirn.

Infos zur Arbeit der BOCU findet man unter https://bukonzoorganics.com/ und unter www.eza.cc/bukonzo.

  • VOL.AT
  • Dornbirn
  • Klimawandel setzt dem Kaffee zu