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Klimawandel: schlimme Auswirkungen auf Regenwald

©Flickr
Der Klimawandel wird sich verheerend auf den Amazonas-Regenwald auswirken. Darauf wies der WWF (World Wide Fund for Nature) am Dienstag unter Berufung auf eine neue Untersuchung hin.

“Durch die stetige Abholzung des Waldes und die Umwandlung in landwirtschaftliches Kulturland verschlimmert sich dieser Effekt noch weiter”, warnte die Umweltorganisation in einer Aussendung. In den vergangenen fünf Jahren verlor das Gebiet durchschnittlich 59 Quadratkilometer Wald pro Tag -das entspreche einer Fläche von fünf Fußballfeldern pro Minute, rechnete der WWF vor. Durch diese Veränderung werden in Brasilien Hungersnöte und die Ausbreitung von Krankheiten befürchtet.

Die monatliche Durchschnittstemperatur in diesem Gebiet ist in den neunziger Jahren um bis zu 0,8 Grad gestiegen. Wissenschafter prognostizieren bis 2050 einen Temperaturanstieg von zwei bis drei Grad. Dadurch verändern sich laut WWF auch die Regen- und Trockenzeiten, es kommt durch Erosionen zu Veränderungen der Ökosysteme und der Tierwelt. Während in der Regenzeit vermehrt starke Niederschläge erwartet werden, führt die Abnahme des Regens in der Trockenzeit zu Dürren, und Savannen breiten sich immer mehr aus. Dadurch sterbe der Regenwald noch schneller.

“Der Amazonas ist eine wichtige Klimaanlage für den gesamten Planeten. Wenn der Regenwald stirbt, hat dies verheerende Auswirkungen nicht nur in Südamerika, sondern auf die Erde insgesamt”, sagte der WWF-Amazonas-Sprecher Franko Petri. Denn der Regenwald habe eine weitere wichtige Funktion: Er bindet Treibhausgase. Durch die Abholzung könne der Wald aber kein Kohlendioxid mehr speichern. Bereits jetzt ist laut WWF aufgrund der Waldvernichtung Brasilien der weltweit viertgrößte Produzent von CO2.

In der Landwirtschaft werden durch die veränderten Niederschläge und den Raubbau an der Natur Ernteeinbußen bis zu 21 Prozent in Nordostbrasilien erwartet, Waldbrände und das Ausbreiten von Pflanzenschädlingen noch nicht mitgerechnet. In der Holzwirtschaft müssten bis zu 38 Prozent mehr Flächen bebaut werden, um den selben Ertrag zu erwirtschaften, was wiederum den Druck auf den Regenwald erhöht. Weitere Folgen der Entwaldung wären eine steigende Sterblichkeitsrate, mehr Infektionskrankheiten, soziale Probleme sowie die Verschlechterung der sanitären Verhältnisse. Die Menschen in Brasilien müssten außerdem vermehrt mit übertragbaren Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber sowie mit Epidemien und Gehirnhautentzündung rechnen.

Durch die Niederschlagsveränderungen werden auch Überflutungen häufiger und intensiver. Dadurch werde die Wasserversorgung und die sanitäre Situation gefährdet, denn die dort lebenden Menschen benutzen das Wasser aus dem Fluss zum Trinken, Kochen, Baden, und auch als Abwasserleitung.

Außerdem enthalte wärmeres Wasser in den Flüssen weniger Sauerstoff, was wieder die Larven und Eier der mehr als 3.000 dort lebende Fischarten gefährden würde. Damit wäre die Fischerei im Amazonasgebiet als Eiweißquelle für 30 Millionen Menschen bedroht. Der Anstieg des Meeresspiegels bewirke auch, dass die Mangrovenwälder an der Küste, die als Laichplatz und Rückzugsgebiet der Fische und Schalentiere dienen, pro Jahr um ein Prozent abnehmen.

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