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KlimaVOR: Gesundheits- und Klimakrise erfordern neue Wirtschaftsstrukturen

30 Klimaschutz-Initiativen trafen sich im Herbst zur Auftaktveranstaltung „Vorarlberg for Future“. Nun folgte die Gründung des Vereins KlimaVOR!, der Vorarlberg auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen will.
30 Klimaschutz-Initiativen trafen sich im Herbst zur Auftaktveranstaltung „Vorarlberg for Future“. Nun folgte die Gründung des Vereins KlimaVOR!, der Vorarlberg auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen will. ©Angelina Tschögl
Vereinsgründung erfolgt - schon über 30 Unternehmen und Organisationen auf der Plattform

Vorarlbergs Weg zur Klimaneutralität vorantreiben: Das ist das Ziel des neu gegründeten Vereins KlimaVOR!. Schon jetzt sind mehr als 50 Mitglieder aktiv, 30 Unternehmen nützen die Plattform des Vereins, um sich zu vernetzen. Obmann Christof Drexel sieht in der Coronakrise die Chance, dringende Weichenstellungen für den Klimaschutz vorzunehmen. „Um gegen zukünftige Krisen besser gewappnet zu sein, müssen wir jetzt regionale Wirtschaftsstrukturen stärken und massiv in die Klimaneutralität investieren.“ Das nötige Konjunkturprogramm müsse beispielsweise eine Offensive zur Gebäudesanierung und den massiven Ausbau erneuerbarer Energien enthalten.

 Im Herbst hatten sich 30 Vorarlberger Klimaschutz-Initiativen zum ersten Mal getroffen, um die Zusammenarbeit zu verstärken und von der Politik mutige Schritte zum Klimaschutz einzufordern. Die Initiatoren dieses Treffens mit dem Titel „Wir sind Klima – Vorarlberg for Future“ gründeten nun den Verein „KlimaVOR! Verein zur Förderung der Klimaneutralität Vorarlbergs“. Den ersten Vereinsvorstand bilden Christof Drexel als Obmann und Kriemhild Büchel-Kapeller als Obmann-Stellvertreterin. Sie werden von Hans Punzenberger, Dietmar Lenz und Matyas Scheibler unterstützt.

Schon jetzt zählt der Verein mehr als 50 Privatpersonen als Mitglieder. 30 Unternehmen und Organisationen aus dem Bereich Klimaschutz nützen die Plattform des Vereins, um sich zu vernetzen und gemeinsame Initiativen zu entwickeln – unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie, Caruso Carsharing, Tischlein deck dich, die inatura und Haberkorn. „Alle zusammen sind wir auch eine starke Stimme der Zivilgesellschaft für die Klimaneutralität“, betont Obmann Christof Drexel.

Weichenstellungen jetzt
Obwohl die Pandemie die Klimakrise aus den Schlagzeilen verdrängt hat, betrachtet KlimaVOR! die aktuelle Situation als Chance, wichtige Entscheidungen zu treffen: „Wir alle haben gerade erlebt, wie sehr Menschen bereit sind, auch einschneidende Maßnahmen mitzutragen, wenn sie den Sinn und die Notwendigkeit erkennen“, so Sprecher Christof Drexel. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Strukturen zu verändern, damit wir aus der Krise gestärkt hervorgehen.“

„KlimaVOR! will alle kreativen Kräfte im Land bündeln, damit wir beim anstehenden Hochfahren der Wirtschaft eine Kreislaufwirtschaft mit kurzen Wegen stärken“, betont Drexel. Er hofft auf „Post Carbon durch Post Corona“.

Steuerreform und Konjunkturprogramm
Die von der Bundesregierung geplante Steuerreform mit einer Entlastung der Arbeit und einer Besteuerung des Ressourcenverbrauchs ist nach Ansicht von KlimaVOR! dringlicher als zuvor: Sie schafft Arbeitsplätze, stärkt die Regionalwirtschaft und reduziert Energieverbrauch sowie Schadstoffe.

Drexel fordert, auch das anstehende Konjunkturprogramm genau auf ökologische Kriterien zu prüfen: „Jeder Euro, der die Wirtschaft wieder ankurbelt und in den Taschen der Menschen landet, hat auch soziale und ökologische Nebenwirkungen. Wichtig ist, dass dabei insbesondere die Energieautonomie gestärkt wird.“

Sinnvoll wäre laut Drexel beispielsweise eine Offensive zur Gebäudesanierung, um freiwerdende Kapazitäten im Handwerk und in der Bauwirtschaft zu nützen: „Investitionen in die thermische Sanierung von Gebäuden bringen fast fünfmal mehr Arbeitsplätze, als dasselbe Geld in Form von Öl oder Gas zu verheizen.“ Gleichzeitig handelt es sich um eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Klimaerhitzung.

Eine solche Sanierungsoffensive macht auch regional Sinn: „Das können wir auch in Vorarlberg umsetzen. Wir haben es selbst in der Hand, welche Wirtschaftsstrukturen – und damit welche Abhängigkeiten wir zukünftig haben wollen.“

Information: www.klimavor.at

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