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Klimabericht zeichnet Horrorszenario

Ein neuer Klimabericht der Vereinten Nationen (UNO) warnt vor einem drastischen Anstieg des Meeresspiegels in diesem Jahrtausend. Die Forscher sagen bis 2100 zudem weitere Dürreperioden voraus.

Bis zum Jahr 2100 gehen die Forscher zudem von weiteren Dürreperioden, schweren Regenfälle und einem fortschreitendes Schmelzen des arktischen Eises sowie von Gletschern aus.

Die Autoren der für Anfang Februar angekündigten Studie sehen es Wissenschaftern zufolge auch als „sehr wahrscheinlich“ an, dass der weltweite Temperaturanstieg tatsächlich vom Menschen verursacht wurde. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zwischen dem Verbrennen fossiler Brennstoffe und der Erderwärmung liege bei über 90 Prozent, heißt es in der vorläufigen Version der Studie. 2001 war die Wahrscheinlichkeit im UN-Klimabericht mit vergleichsweise niedrigen 66 Prozent angegeben worden.

Da der Abbau von Kohlendioxid viel Zeit brauche, sei zu erwarten, dass die Temperaturen und der Meeresspiegel weitere 1.000 Jahre anstiegen, zitierten Wissenschafter aus dem Dokument. Sechs verschiedene Berechnungen würden in diesem Jahrhundert einen Anstieg des Meeresspiegels von 28 bis 43 Zentimetern vorhersehen. Im 20. Jahrhundert stieg der Meeresspiegel um 17 Zentimeter. Gefährdet sind insbesondere niedrig liegende Gebiete wie die pazifischen Inseln, und Städte wie Schanghai und Buenos Aires.

Die Erdtemperatur wird dem Dokument zufolge um zwei bis 4,5 Grad Celsius steigen. Die Wissenschafter vermuten, dass die Erwärmung in den vergangenen Jahren verlangsamt wurde, weil Staub durch Vulkanausbrüche und Luftverschmutzung das Sonnenlicht zurück ins All reflektiert hat.

„Ich hoffe, dass der Bericht die Menschen und Regierungen so aufrütteln wird, dass sie entschlossener handeln“, sagte der Chef der Wissenschaftergruppe, R. K. Pachauri, in Neu-Delhi.

Besonders betroffen vom Klimawandel sind nach einhelliger Überzeugung von Fachleuten vor allem die Entwicklungsländer. Sie dürften jedoch für den Kampf gegen den Treibhauseffekt nicht zur Kasse gebeten werden, forderten Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos. Die USA, die Europäische Union und andere westliche Industriestaaten müssten mehr tun, um den Schadstoffausstoß von Autos und Fabriken zu verringern. Entwicklungsländer müssten ihre Wirtschaft selbst um den Preis erhöhter Emissionen fördern dürfen.

Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, rief aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China, Indien und Brasilien zu stärkeren Umweltanstrengungen auf. Deren Beitrag sei entscheidend für den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel, sagte de Boer in Tokio.

Der von den UNO in Auftrag gegebene vierte Klimabericht fasst die Forschungsergebnisse von 2.500 Wissenschaftern aus mehr als 130 Ländern zusammen. Er soll am 2. Februar in Paris veröffentlicht werden.

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