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Klien würde Testpilot spielen

Am 15. November läuft die Nennfrist für die Formel-1-WM 2005 ab. Bis dahin sollte auch der Verkauf von Jaguar Racing über die Bühne sein. Christian Klien würde auch die Rolle eines Testpiloten übernehmen.

Um das in Großbritannien angesiedelte Team pokern weiterhin mehrere Bewerber, darunter bekanntlich auch der österreichische Energy-Drink-Hersteller Red Bull. Laut „Financial Times” sind die Verhandlungen zwischen Red Bull und Jaguar-Besitzer Ford in der Endphase. Das Problem sind nicht die Kaufkosten, denn der neue Besitzer bekommt das Formel-1-Team praktisch geschenkt. Es geht um die laufenden Kosten, die sich laut „Financial Times” allein für das 300-köpfige Team in Milton Keynes mit zwei Mill. Dollar (1,57 Mill. Euro) pro Woche niederschlagen. Gepokert wird deshalb, weil auch Ford unter Zugzwang ist. Geht der Verkauf nicht rechtzeitig über die Bühne, ist das Team praktisch wertlos, allein die Schließungskosten werden mit 450 Mil. Dollar (353 Mill. Euro) beziffert.

Ford sucht deshalb einen Käufer, der den Fortbestand des Teams für drei Jahre garantieren kann. Denn so lange ist der Mutterkonzern für alle Folgekosten haftbar, bei einen Kollaps und einem vorzeitigen Ausscheiden aus der WM würden zudem hohe Pönalen anfallen. Red Bull wird in Großbritannien als Übernahme-Favorit gehandelt. Firmenchef Dietrich Mateschitz betrachte die Verweise auf andere Interessenten, die auch die Motorenfirma Cosworth übernehmen wollten, eher als „Bluff”, so die „Financial Times”. Red Bull als Eigentümer des künftigen Jaguar-Teams könnte auch für Christian Klien ein Glücksfall sein. Der Vorarlberger, der sich derzeit zu Hause fit hält, hätte dann wohl für zumindest ein weiteres Jahr seinen Platz als Formel-1-Pilot sicher.

Viel Arbeit im Werk
„Business as usual“ hieß es bei Jaguar Racing im Werk in England. „Der Betrieb läuft normal weiter,“ sagt Klien. Beim wöchentlichen Briefing steht die Entwicklung des R6 im Mittelpunkt. „Keiner denkt momentan daran, dieses Projekt aufzugeben“, ortet Klien bei den Mitarbeitern weder Motivations- noch Stimmungsverlust. Und die eigene Zukunft? „Ist offen. Aber erstes Ziel ist immer noch ein Platz in einem Formel-1-Cockpit.“ Auch die Rolle als Testpilot wird eine Überlegung wert, „wenn ein Topteam einen Platz anbietet.“

Link zum Thema:
Bericht in der Financial Times

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