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Klien weiter im Peugeot Le Mans Programm

Christian Klien ist das dritte Jahr in Folge Teil der Peugeot Prototypen-Mannschaft und bleibt in der Formel 1-Warteschleife.

Peugeot-Teamchef Olivier Quesnel stellte heute Nachmittag in Paris das Sportwagen-Projekt der Löwen für das Jahr 2010 vor. Nach dem triumphalen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans im Vorjahr sind die Erwartungen dementsprechend hoch. Wie im Vorjahr setzt Peugeot drei 908 HDi FAP mit je drei Fahrern ein. Der Vorarlberger Christian Klien gehört diesmal als Entwicklungs- und Ersatzpilot wieder zum Kader.

Christian, sind die Würfel für 2010 nun gefallen?
Christian Klien: Ja, ich bin sehr stolz, im dritten aufeinander folgenden Jahr im Aufgebot des Peugeot-Werkteams für das Le Mans Projekt zu stehen. Ich freue mich, mit dem Siegerteam bei den 24 Stunden von Le Mans von 2009 an der angepeilten Wiederholung unseres Triumphes zu arbeiten. Obwohl die Titelverteidigung eine noch größere Aufgabe wird als der erste Sieg. Denn heuer jagen alle uns.

Wie sieht der konkrete Zeitplan aus?
Christian Klien: Wir beginnen nun umgehend mit den Testarbeiten bzw. Vorbereitungen für das 12 Std.-Rennen von Sebring / USA, das auch im vergangenen Jahr ein wichtiger Test für uns war. Dort werden wir allerdings nur mit zwei Autos antreten, weshalb nicht alle Fahrer aufgeboten werden.

Peugeot hat heute zehn Fahrer für neun Plätze präsentiert. Warum bist Du “nur” als Ersatzfahrer angeführt?
Christian Klien: Das hat mit meinen bis zuletzt geführten Verhandlungen in der Formel 1 zu tun. Ich konnte Peugeot als letzter Fahrer eine Zusage geben, da wir bis vor wenigen Tagen noch intensiv um ein Formel 1-Cockpit verhandelt haben. Bekanntlich findet Le Mans ja heuer am Wochenende des Kanada-Grand Prix statt. Das wäre nicht vereinbar gewesen. Andererseits ist mir im Moment größtmögliche Flexibilität sehr wichtig. Trotzdem wollte man mich dabei haben. Ich bin bei Peugeot in das komplette Entwicklungsprogramm mit eingebunden und werde viele Kilometer im Auto sein. Ich muss Peugeot Sportdirektor Olivier Quesnel für seine Geduld wirklich sehr dankbar sein. Ich fühle mich bei Peugeot sehr gut aufgehoben und respektiert.

Was bedeutet das nun für die Formel 1-Verhandlungen?
Christian Klien: Vor ein paar Tagen hat sich verdichtet, dass ich beim ersten Rennen in Bahrain leider nicht am Start sein werde. So eine Situation wünscht man sich nicht. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, weil ich seit Monaten auf den 14.März 2010 hingearbeitet habe.

Auch nicht als Testpilot in einem Formel 1-Team, wie kolportiert wurde?
Christian Klien: Im Moment bietet sich mir keine ansprechende Aufgabe an. Die Testfahrer-Option hätte ich durchaus ziehen können. Ich habe mich aber entschlossen, einen anderen Weg zu gehen. Wir waren in den Verhandlungen mit mehreren Teams schon sehr weit. Das zeigte mir, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Alter gute Karten auf ein Stammcockpit habe. In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation hat aber leider von meiner Seite ein wichtiger Baustein gefehlt, den andere Fahrer mitbringen konnten, nämlich Sponsorgelder.

Ist die Formel 1 damit abgehakt?
Christian Klien: Hinter den Kulissen der Formel 1 war und ist alles in Bewegung. Man muss derzeit auf alles vorbereitet und daher flexibel sein. Man muss sich nur ansehen: Von 26 Fahrern, die heuer antreten haben nur sechs das gleiche Cockpit wie zum Saisonstart vor einem Jahr. Der Fahrermarkt ist so unglaublich in Bewegung. Und er wird es auch bleiben. Daher mischt sich meine Enttäuschung mit Optimismus. Auch, weil ich weiß, warum es derzeit nicht geklappt hat und wie sehr sich manche Teams um mich bemüht haben. Die Formel 1 war und ist nach wie vor mein erklärtes Ziel. Bei aller Enttäuschung habe ich genug Gründe, an ein Renncockpit zu glauben. Daher spule ich auch mein Trainingspensum unverändert ab. Wie gesagt ist viel in Bewegung und wenn ich meine Chance bekomme – wann immer das auch sein wird – darf ich als Profi keine Zehntelsekunde verlieren, weil ich nicht fit bin. Und das Entwicklungsprogramm bei Peugeot ist ohnehin dicht genug, damit keinem der zehn Piloten langweilig wird.

Quelle: Aussendung Christian Klien

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