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Klien ohne Cockpit

Hohenems - Der Vorarlberger Christian Klien ist endgültig aus dem Rennen für ein Cockpit in der kommenden Formel-1-Saison. Wie der Rennstall Force India am Donnerstag in Mumbai bekanntgab, wird der zweite Fahrerposten an den Italiener Giancarlo Fisichella vergeben.

Ungeachtet der Entscheidung des Formel-1-Rennstalls Force India, das letzte freie Cockpit der Königsklasse an Giancarlo Fisichella zu vergeben, dreht sich das Motorsport-Karussell für den nichtberücksichtigten Vorarlberger Christian Klien weiter. Der 24-Jährige erklärte am Donnerstag nach der für ihn negativen Entscheidung, bezüglich der kommenden Saison noch innerhalb und außerhalb der Formel 1 Gespräche führen zu wollen.

“Ich war glücklich, in Jerez der Schnellste zu sein, und denke, dass ich gut mit dem Team zusammen gearbeitet habe”, ließ er die Tests bei Force India im vergangenen Dezember noch einmal Revue passieren. “Der Konkurrenzkampf um das verbleibende Renncockpit an der Seite von Adrian Sutil war hart, und ein Renncockpit war mein Ziel nach der Saison als Testfahrer für Honda.”

Diese Hoffnung blieb unerfüllt, nun muss der Hohenemser mit Wohnsitz Diepoldsau (Schweiz) weiter sondieren. “Natürlich bleibt die Formel 1 meine erste Wahl. Jedoch ist es mir wichtig, meine Rennfahrer-Fähigkeiten in Top-Form zu halten. Deshalb ziehe ich auch andere Optionen für die Saison 2008 in Betracht. Außerhalb der Formel 1 gibt es interessante Angebote, die ich prüfen möchte. Ich blicke den Entwicklungen der nächsten Wochen positiv entgegen.”

Force-India-Eigentümer Vijay Mallya erläuterte indes seine Entscheidung zugunsten Fisichellas: “Er ist schon mit den Besten im Renngeschäft gefahren”, sagte der indische Großunternehmer. Fisichella, der am Montag 35 wird, hat bereits 194 Formel-1-Rennen absolviert und dabei drei Siege errungen. 2006 schloss er die Fahrer-WM als Vierter ab. Seinem neuen Team soll er sowohl die notwendige Erfahrung als auch präzises technisches Feedback liefern. “Die Fähigkeit, das Ingenieurs-Team zu unterstützen, war eine Schlüsselanforderung”, so Mallya.

“Wir werden uns verbessern, aber ich werde nichts versprechen, was wir nicht halten können”, hielt sich Mallya bei der Fahrerpräsentation in Mumbai bedeckt. Er hatte für 88 Millionen Euro Ende der vergangenen Saison den niederländischen Rennstall Spyker aufgekauft. “Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass wir 2010 beim Großen Preis von Indien auf das Podium wollen.” In zwei Jahren ist das erste Formel-1-Rennen in dem asiatischen Staat geplant.

Spekuliert worden war eine Zeit lang auch mit einem Einstieg von Ralf Schumacher bei dem 2008 mit 120 Millionen Dollar budgetierten Rennstall, der mit Motoren von Weltmeister Ferrari unterwegs ist. Fisichella dürfte bei seinem Engagement indes auch Gehaltseinbußen hinnehmen. „Im Gegensatz zu dem, was viele denken, war dies nicht meine einzige Option – es war die beste“, versicherte Fisichella jedoch.

Den Posten des ersten Test- und Ersatzfahrers bekleidet in der kommenden Saison wiederum Kliens ehemaliger Stallgefährte bei Red Bull, Vitantonio Liuzzi aus Italien. Neben Klien war dafür auch der junge Spanier Roldan Rodriguez im Gespräch gewesen.

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