Kinderwarnwesten im ÖAMTC-Test: Mehr als die Hälfte reflektiert nicht

„Mehr als die Hälfte der getesteten Modelle reflektiert nicht ausreichend – das ist erschreckend“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Dabei könne gute Sichtbarkeit entscheidend sein: Ein Kind in dunkler Kleidung wird im Scheinwerferlicht eines Autos erst aus rund 25 Metern erkannt, mit heller Kleidung aus etwa 40 Metern. Eine Warnweste mit funktionierenden Reflektoren hingegen macht Kinder bereits aus bis zu 150 Metern sichtbar.
Zum Vergleich: Ein Auto mit Tempo 50 benötigt über 28 Meter, um bei einer Vollbremsung zum Stillstand zu kommen. Jeder zusätzliche Meter Sichtbarkeit kann also einen entscheidenden Unterschied machen.
Stationärer Handel überzeugt – Online-Kauf riskant
Für den Test wurden 20 Westen online und fünf im stationären Handel gekauft. Während alle im Einzelhandel erworbenen Produkte die Norm erfüllten, fielen zwei Drittel der Online-Westen durch. Zudem zeigte sich, dass Online-Produkte im Durchschnitt teurer sind und häufig nur in Mehrfach-Sets angeboten werden.
Kerbl empfiehlt daher, Warnwesten direkt vor Ort zu kaufen: „Man kann sofort prüfen, ob ein Label mit dem Hinweis auf die Norm EN 17353 eingenäht ist. Das ist zwar keine Garantie, aber ein starkes Indiz für ausreichende Reflexion.“
Gesetzlich vorgeschrieben ist die Reflexionsfähigkeit nicht – ebenso wenig wie eine Tragepflicht für Kinderwarnwesten.
Selbsttest zu Hause: Reflektiert die Warnweste meines Kindes?
Wer bereits Warnwesten besitzt, kann deren Funktionalität einfach prüfen. Der ÖAMTC rät, in einem abgedunkelten Raum eine Taschenlampe oder das Handylicht in Augenhöhe auf die Weste zu richten. Reflektierende Streifen sollten aus rund drei Metern strahlend weiß leuchten.
„Wenn die Weste kaum heller als ein Blatt Papier erscheint, ist sie defekt und sollte ersetzt werden“, so Kerbl. Grenzfälle seien selten – meist funktioniere eine Weste entweder deutlich oder gar nicht.
Die Farbe der Weste (gelb, grün, orange oder rot) spielt vor allem tagsüber eine Rolle und ist für die Sichtbarkeit bei Dunkelheit weniger entscheidend.
Fazit zum ÖAMTC-Test
Der ÖAMTC-Test zeigt: Wer auf Sicherheit setzt, sollte beim Kauf von Kinderwarnwesten auf geprüfte Qualität achten – idealerweise im stationären Handel. Denn mangelhafte Reflexion kann im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Eltern sollten bestehende Westen regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf austauschen, um Kinder in der dunklen Jahreszeit bestmöglich zu schützen.
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