Kinderlähmung vor der Ausrottung

WHO-Forscher Roland Sutter http://www.who.int hat nachgewiesen, dass dieser Impfstoff Kinder deutlich besser gegen Polio schützt als der derzeit verwendete. Impfungen wurden bereits in Afghanistan, Indien und Nigeria vorgenommen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der neue Impfstoff helfen könnte, die Kinderlähmung endgültig auszurotten.

Erkrankungen zurückgegangen

Impfkampagnen haben dafür gesorgt, dass die Anzahl der Länder, in denen die Krankheit epidemisch ist, von 125 im Jahr 1998 auf vier im Jahr 2005 gesunken ist. Konkret bedeutet das, dass die Erkrankungen von 350.000 auf 1.606 im Jahr 2009 zurückgegangen sind.

Polio wird durch eine von drei Versionen des Poliovirus verursacht: Typ 1, 2 oder 3. Bis vor kurzem wurden Impfstoffe eingesetzt, die entweder gegen alle drei Typen oder nur gegen einen immunisierten. Der letzte Fall von Typ-2-Polio wurde 1999 in Indien gemeldet. Es gilt also, die anderen beiden Arten zu bekämpfen.

30 Prozent besserer Schutz

Die Wissenschaftler führten einen Test in Indien durch, bei dem die Wirksamkeit der alten Impfstoffe mit der des neuen verglichen wurde. Insgesamt erhielten 830 Neugeborene einen der beiden Impfstoffe, einmal nach der Geburt und 30 Tage später. Blutproben wurden vor der Impfung, nach der ersten und der zweiten Dosis genommen. Damit wurde die Serokonversion, also die Zunahme der Antikörper, überprüft. Laut BBC scheint der neue Impfstoff einen um 30 Prozent verbesserten Schutz zu bieten.

In Indien waren vergangenes Jahr um diese Zeit bereits 464 Menschen an Kinderlähmung erkrankt. In diesem Jahr sind es erst 39. In Nigeria ist die Anzahl der Erkrankungen sogar um 95 Prozent gesunken. Einen entscheidenden Beitrag haben laut Bruce Aylward, dem Direktor der Global Polio Eradication Initiative http://www.polioeradication.org, auch die Hersteller geleistet. Der neue Impfstoff kostet genau so viel wie die alten. Zusätzlich kann er auf die gleiche Art und Weise verabreicht werden.

Ein Abstract der Studie findet sich im Online-Angebot von “The Lancet”:http://bit.ly/coar4S.