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Kinderbetreuung trotz Corona – Einblick in den Kinderbetreuungsalltag

Christina Gächter, Leiterin des Ganztageskindergarten Tisis.
Christina Gächter, Leiterin des Ganztageskindergarten Tisis. ©Stadt Feldkirch
Die Kinderbetreuungseinrichtungen in Feldkirch sind trotz Corona-Vorsichtsmaßnahmen geöffnet, auch wenn derzeit nur wenige Kinder dies in Anspruch nehmen. Sicherheitsvorkehrungen werden bestmöglich eingehalten und fließen in den pädagogischen Alltag mit ein, denn „Corona kann auch auf unseren Händen sitzen.“

Kinder saugen Informationen auf und interessieren sich gerade für die Themen, die sie von Erwachsenen und in den Medien hören. Christina Gächter, Leiterin des Ganztageskindergarten Tisis, berichtet, dass sie bereits vor der Empfehlung des Landes, die Kindergärten zu schließen (Mitte März), das Thema „Corona“ mit den Kindern besprochen habe. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits gut informiert: „Corona ist ein Virus wie Schnupfen, nur können wir ihn nicht sehen und deshalb ist er so schlimm“, oder „Corona ist unsichtbar und deshalb dürfen wir uns nicht mehr die Hand geben, weil er auf unserer Hand sitzen könnte“, sind dabei nur zwei Sätze, die verdeutlichen wie genau Kinder hinhören. Die Aussagen der Kinder wurden dann von den Pädagoginnen ergänzt und wichtige Schutzmaßnahmen wie Händewaschen in vorausschauender Weise bereits besprochen und geübt.

Betreuungseinrichtungen offen

Ab Mitte März gab es die ersten Erlässe und Empfehlungen des Landes, um die Ausbreitung von COVID-19 einzubremsen. Die Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Feldkirch waren zwar zu jedem Zeitpunkt geöffnet, jedoch wurden sie nur von sehr wenigen Kindern in Anspruch genommen. Astrid Hubmann, zuständige Abteilungsleiterin bei der Stadt Feldkirch, erklärt die Vorgehensweise: „Die Aufnahme der Kinder erfolgt nach den Vorgaben des Bundes, wobei es unser vorrangiges Ziel ist, die Kinderdichte im Kindergarten sowie die Anzahl der Sozialkontakte auf ein Minimum zu reduzieren.“ Daher wurden vor Ostern vorzugsweise Kinder aufgenommen, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten. Dies betrifft Eltern in Gesundheitsberufen, in Sicherheitseinrichtungen, im Lebensmittelhandel oder auch Kinder aus kritischen Infrastrukturen. „Wir wissen aber, dass Eltern auch bei der Ausübung weiterer Tätigkeiten beruflich unabkömmlich sein können und berücksichtigen dies. Zudem können uns Eltern auch bei kurzfristigen Änderungen ihrer beruflichen Situation jederzeit kontaktieren. Wir lassen die Eltern aber auch nicht allein, wenn andere nachvollziehbare Gründe dafürsprechen, sie zu unterstützen,“ so Hubmann. Seit Ostern nimmt die Zahl der angemeldeten Kinder leicht zu. Anmeldungen können täglich erfolgen.

Betreuung in kleinen Gruppen

Aktuell werden in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen 29 Kinder in zehn Einrichtungen betreut, wobei sich der Bedarf täglich ändert. Auch die Möglichkeit zum Mittagessen ist gegeben. Der Gruppenalltag wird so organisiert, dass die Kinder in möglichst kleine Gruppen eingeteilt werden (2 bis 6 Kinder). Die pädagogischen Berufe gehören zu jenen, die mit einem erhöhten Sozialkontakt einhergehen. Gerade bei jüngeren Kindern kann der empfohlene Abstand nicht konsequent eingehalten werden. Zudem suchen Kinder gerade in belastenden Situationen den Körperkontakt. Die Pädagoginnen versuchen dennoch, eine gewisse Distanz – dort wo es möglich ist – zu suchen. Astrid Hubmann betont: „Wichtig ist, den Kindern in der aktuellen Situation Geborgenheit zu vermitteln, und dennoch im Rahmen der Möglichkeiten durch pädagogische Maßnahmen auf körperliche Distanz zu achten.“

Klare Sicherheitsvorkehrungen

Die Betreuung und das anwesende Personal werden derzeit auf das notwendige Maß beschränkt. Dies ist unter anderem erforderlich, um zu verhindern, dass im Falle einer Erkrankung oder eines Infektionsverdachts das gesamte Personal zeitgleich ausfällt. Die Kindergartenteams wechseln wochenweise ab. Alle Mitarbeiter wissen über die wichtigen Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung einer Ansteckung Bescheid und diese werden mit den Kindern besprochen und fließen in den pädagogischen Alltag ein. Häufig berührte Oberflächen (auch Spielsachen mit glatten Oberflächen) werden desinfiziert. Als Präventivmaßnahme werden Eltern gebeten, ihr Kind an der Eingangstüre in die Obhut der Pädagoginnen zu übergeben. Wenn ein Betreten der Kinderbetreuungseinrichtung dennoch erforderlich ist, sollte dies nur mit einem Mund-Nasenschutz geschehen. Alle Betreuungseinrichtungen verfügen über genügend Desinfektionsmittel und wurden auch mit Schutzmasken ausgestattet. Auch die von der Stadt Feldkirch organisierte Schülerbetreuung funktioniert und unterliegt denselben strengen Sicherheitsvorkehrungen. Vizebürgermeisterin Gudrun Petz-Bechter verweist als zuständige Stadträtin auf das hohe Engagement der städtischen Verwaltung und der Betreuerinnen, die mit viel Flexibilität und Empathie die Familien in der aktuellen Situation unterstützen. Zudem jetzt schon abzusehen ist, dass wegen nicht stattfindender Freizeitcamps das Betreuungsaufkommen im Sommer deutlich höher sein wird als sonst. Die Planungen für die Sommermonate sind deshalb bereits in vollem Gang. „Wir werden auch über die Sommermonate ein verlässlicher Partner der Familien sein.“

Quelle: Stadt Feldkirch/Behrle

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