Kinder-Sonnencreme im Test: Eigenmarken konnten punkten

Es ist altbekannt: Kinderhaut ist besonders empfindlich gegenüber den schädlichen Seiten der Sonne. Spezielle Sonnenprodukte sollten daher zuverlässig schützen.
"Konsument" testet Sonnencremes: Eigenmarken sind Sieger
Für das Magazin "Konsument" (Juli-Ausgabe) wurden 16 Erzeugnisse geprüft: "Eine Creme flog raus, sonst bieten alle Produkte einen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung. Am besten schnitten vier Eigenmarken ab", berichteten die Tester.
Untersucht wurden im Auftrag des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) und der deutschen Stiftung Warentest Cremen, Lotionen und Sprays mit Lichtschutzfaktor 30, 50 sowie 50+. Bei den vier "sehr guten" Testsiegern handelt es sich um günstige Handelsmarken aus Supermärkten und von einer Drogeriekette - Lidl, Müller, Hofer und Spar haben die Nase vorn. Bei elf weiteren Produkten ist man beim UV-Schutz ebenfalls auf der sicheren Seite, berichteten die Konsumentenschützer. Einzige Ausnahme war die Baby & Kids Sonnencreme von Eco Cosmetics. Sie fiel durch, weil sie laut den Prüfern beim Schutz gegen UVA-Strahlung versagte.
"Wasserfest": Nachcremen nach dem Baden nötig
"Wasserfest" heißt übrigens nicht, dass nie nachgebessert werden muss: "Wasserfeste" Produkte müssen per Definition nach zwei Mal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprünglichen Schutzes bieten, "extra wasserfeste" müssen das auch nach vier Mal 20 Minuten im Wasser schaffen. Da der UV-Schutz auch beim Abtrocknen abgerubbelt wird, sei Nachcremen aber nach jedem Baden nötig, wurde betont.
"Je jünger ein Mensch ist, umso weniger gut ausgebildet ist der sogenannte Eigenschutz der Haut und umso schwerer wirkt sich übermäßige Sonnenbestrahlung im späteren Leben aus", warnte Harald Maier von der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien im "Konsument". Da gehe es um viel mehr als nur Sonnencreme: "Umfassender Sonnenschutz beginnt für Kinder bei der UV-Vermeidung." Schatten sei der allerbeste Schutz, die pralle Sonne - vor allem in der Zeit zwischen 11.00 und 15.00 Uhr - sollte man mit Kindern meiden. Sie sollten zudem Sonnenhüte (nicht nur Schirmkappen) tragen und etwa in der Sandkiste das T-Shirt anbehalten.
Spezielle Kinder-Sonnencremes unnötig, aber beliebter
"Wer zulässt, dass Kinder einen Sonnenbrand bekommen, begeht im Prinzip eine schwere Körperverletzung", mahnte Maier. Eigene Produkte seien eigentlich nicht nötig. "Eine Sonnenmilch mit LSF 30 oder 50/50+, die für Erwachsene entwickelt wurde, schützt auch Kinderhaut in ausreichendem Maße", so der Experte.
Kinderprodukte würden aber von den Kleinen oft besser angenommen. "Die Mittel unterscheiden sich fast nur durch ihre Aufmachung. Es werden die gleichen UV-Filter eingesetzt wie bei den Erwachsenen-Produkten." Für Kinder gebe es jedoch oft eine "Sensitiv"-Variante ohne Duftstoffe - solche Erzeugnisse seien für alle Altersgruppen zu empfehlen.
Chemische vs. physikalische Filter in Sonnencreme
Die Frage, welcher Typ von UV-Filtern zu bevorzugen sei, "kann leider noch nicht eindeutig beantwortet werden", sagte Maier. "Einerseits wurden einige chemische Filter in den letzten Jahren verboten, weil sie gesundheitsschädliche Wirkungen haben, andererseits ist das Risiko für die Gesundheit, das von physikalischen Filtern (allen voran Titandioxid in Nanoform) ausgehen könnte, noch nicht restlos geklärt."
(apa/red)
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