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Kinder in Krankheit und Trauer sensibel begleiten

Zum ersten Mal ruft Hospiz Österreich am 1. Juni den Kinderhospiz- und Palliativtag aus.
Zum ersten Mal ruft Hospiz Österreich am 1. Juni den Kinderhospiz- und Palliativtag aus. ©Shutterstock
Zum ersten Mal ruft Hospiz Österreich am 1. Juni den Kinderhospiz- und Palliativtag aus. Ein Tag, um ein schwieriges Thema in den Blick zu nehmen: Wenn Kinder am Beginn ihres Lebens mit einer schweren Erkrankung, Tod und Trauer konfrontiert werden.

Sterben, Tod und Trauer sind Themen, die wir lieber von uns fernhalten würden. Der Schmerz, der spürbar wird, ist oft zu überwältigend – besonders dann, wenn es um Kinder und Jugendliche geht, die noch am Anfang ihres Lebens stehen. Aber es passiert: In Österreich leben rund 5.000 Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Hinzu kommen tausende Kinder, die um einen Elternteil, ein Geschwisterkind oder die Großeltern trauern.

Netz der Unterstützung in Vorarlberg – Hospiz

In Vorarlberg gibt es ein Netz, das Halt gibt. Auch Hospiz für Kinder und Jugendliche – kurz HOKI genannt – steht betroffenen Familien zur Seite. Beatrix Berthold koordiniert rund zwei Dutzend ehrenamtlich tätige HOKI-Mitarbeiter*innen, die im vergangenen Jahr 48 Familien im Land begleitet haben.

Begleitungen erkrankter Kinder und Jugendlicher

Da ist beispielsweise das schwer kranke Frühgeborene, von dem die Ärzte sagen, dass es nicht lange leben wird oder Kinder mit Krebserkrankungen, beziehungsweise körperlichen Beeinträchtigungen, bei denen klar ist, dass ihre Lebenszeit vielleicht ein paar Monate oder Jahre dauern wird. Hinter diesen Sätzen verbergen sich Schicksale von Familien, Hoffnungen, schlaflose Nächte, stundenlange Fahrten zu Kliniken, Schmerzen und Tränen. Diese Kinder und deren Familien sind außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt und benötigen Hilfe und Unterstützung. „Oft sind die erwachsenen Familienmitglieder selbst in großer Trauer und erschöpft. Sie bemühen sich darum, die Kinder gut aufzufangen, aber weil die Belastung so groß ist, bleibt kaum genug Kraft. Kleinere Kinder brauchen Geborgenheit und Sicherheit, ihre Trauer möchte Ausdruck finden und es fehlen ihnen Worte“, erzählt Beatrix Berthold.

Trauer Gestalt geben

Der Abschied von sterbenden Eltern, Großeltern oder Geschwistern ist für Familien sehr belastend. „Wir unterstützen bei der Gestaltung von Trauerfeiern oder Abschiedsritualen, beraten und helfen. Kinder und Jugendliche werden behutsam miteinbezogen. Die Familie trauert gemeinsam und nimmt gemeinsam Abschied. So können neben all den bedrückenden Erfahrungen auch solche gesammelt werden, die mit Gemeinschaft, Zusammenhalt und Aufgehoben-Sein zu tun haben“, erzählt die HOKI-Koordinatorin über dieses Caritas-Angebot

Von Seiltänzer*innen und Schmetterlingen

Rechtzeitig zum Österreichischen Kinderhospiz- und Palliativtag präsentiert Hospiz Österreich das neue Logo für diesen Tag: Ein*e Seiltänzer*in symbolisiert den Balanceakt, den Familien in Zeiten von Krankheit, Tod und Trauer tagtäglich zu meistern haben und möchte einerseits die Gesellschaft für die Anliegen der Hospizarbeit speziell für Kinder und Jugendliche sensibilisieren und gleichzeitig Menschen für ehrenamtliches Engagement gewinnen. Zudem wird in Vorarlberg eine Aktion gestartet, die ebenfalls Symbolkraft hat: „Wir laden dazu ein, Schmetterlinge zu malen oder zu basteln und sie am 1. Juni ans Fenster zu hängen. So können wir nach außen sichtbar machen, dass wir an den Nöten und Sorgen der von Tod und Trauer betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Familien Anteil nehmen. Schmetterlinge sind Symbole der Hoffnung und Verwandlung. Lassen wir so unsere Schmetterlinge fliegen, Zeichen der Solidarität und Verbundenheit – und vielleicht ein wenig Trost in schwierigen Zeiten“, hofft HOKI-Koordinatorin Beatrix Berthold, dass Vorarlberg „beflügelt“ wird.

Kontakt Hospiz für Kinder und Jugendliche (HOKI)

Ein Angebot von Hospiz Vorarlberg der Caritas

T 0676 88420-5112 (Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr sowie täglich von 17 bis 18 Uhr)

E hospiz.kinder@caritas.at

I www.hospiz-vorarlberg.at

Die Begleitung ist kostenlos und wird zur Gänze aus Spenden finanziert.

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