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Kinder begegneten vielgestaltigem Theater

In der Eröffnungsaufführung "Fliegende Kuh" eiferten zwei Mädchen anmutig tanzend darum, mit dem Gefährten spielen zu dürfen.
In der Eröffnungsaufführung "Fliegende Kuh" eiferten zwei Mädchen anmutig tanzend darum, mit dem Gefährten spielen zu dürfen. ©Verena Kogelnig
Das älteste österreichische Theaterfestival für Kinder feierte sein 30jähriges Jubiläum.
Luaga und Losna Jubiläum

Feldkirch „Der gefällt uns! Der ist ein Spaßvogel!“, rief bei der ersten Aufführung ein Kind aus dem Publikum. Ähnliches folgte bei den nächsten Stücken: Hier halfen die jungen Zuschauer mit einem Wort nach, das ein Schauspieler scheinbar nicht herausbrachte, da stiefelte ein Kind nach vorne, um zu begutachten, warum die Bühne plötzlich Wellen schlug. Gelegenheit, Theater auf ihre Weise zu erkunden und unmittelbar zu kommentieren, hatten Kinder vorige Woche beim 30. internationalen Theaterfestival für ein junges Publikum. Bei der Jubiläumsausgabe von „Luaga und Losna“ spielten von Montag bis Freitag gefragte Ensembles aus sechs Ländern. Durch die Stücke, die im Pförtnerhaus, im Theater am Saumarkt sowie im Stadtzentrum von Feldkirch zur Aufführung kamen, erhielten Kinder die Möglichkeit, sich auf eine ästhetisch vielfältige Darstellung ihrer (Innen-)Welt einzulassen.

Goldfische, Krokodile und fliegende Kühe

Das niederländische Stück „Fliegende Kuh“ von De Stilte eröffnete das Festival. Mit getanzter Körpersprache erschuf es eine Situation, die den meisten Kindern wohlbekannt ist. Im Wechsel von Zuneigung und Eifersucht wehten drei Tänzer zu- und wieder auseinander. In die Fußgängerzone von Feldkirch brachte „TV (i) Monde“ das Theater – mit einem Fernsehprogramm, das unter die Leute ging. „Shubunkin – Der Fisch im Mond“ wiederum basierte auf einer Begebenheit, welche die Autorin und Regisseurin Christine Rinderknecht von der Schweizer Gubcompany selbst erlebt hatte – so lag eines Nachts tatsächlich ein Goldfisch in ihrem Hof. Ihren eigensinnigen Charakter bezog die Inszenierung aus der Kombination der Mundakrobatik von Erich Hufschmid (Musik und Toneffekte) mit den technischen Installationen der niederländischen Künstler Moniek Smeets und Bram Wiersma. In „Der Gesang des Krokodils“ entspann sich die Geschichte zwischen einer alten Frau und einem jungen Mann. Humorvoll und zugleich aufwühlend erzählte darin das italienische Teatro Distinto, wie nah Nähren und Vernichten, Zärtlichkeit und Aggressivität beieinander liegen können.

Jugendliche und Erwachsene zog „Don Quijote“ an. In der etwas langatmigen Aufführung des spanischen Klassikers stellte das Ensemble Materialtheater die Abenteuer des Ritters und seines Knappen mittels zweier sympathischer Puppen dar und leuchtete Quijotes Ideale aus. Mit „Das hässliche junge Entlein“ adaptierte Frauke Jacobi vom FigurenTheater St. Gallen das Andersen-Märchen vom jungen Schwan. Möwengeschrei und Wind kam bei „Wo Himmel und Meer das Blau tauschen“ auf. Auf ihrem Strand verschaffte Cordula Nossek vom niederösterreichischen Dachtheater den Kleinsten noch einmal den – mit Straßenkreide gezeichneten – Raum, sich auf Theater einzulassen und sich einzumischen. VKO

 

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