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"Keiner darfs Leiberl nur spazieren tragen"

Alles neu beim SCR ­Altach: Der einzige Vorarlberger Bundesligist präsentiert sich am Freitag nicht nur in einem neuen Dress. Pressekonferenz 

Neuer Trainer, neuer Sportdirektor, acht (sieben) neue Spieler, neues Dress, neue Torhymne, neue Musik beim Einlaufen usw. usw. Der SCR “Alt”ach müsste eigentlich ab sofort SCR “Neu”ach heißen. Zumindest dann, wenn es um die Neuerungen geht, die der Klub in der Winterpause umgesetzt hat. Die völlig vermurxte Herbstsaison hat Spuren hinterlassen, die man im Winter versucht hat, nicht mit Schnee zuzudecken, sondern nachhaltig zu beseitigen. Erste Bewährungsprobe für die „neuen Besen” ist morgen (19.30 Uhr) das erste Frühjahrsspiel gegen die Wiener Austria. „Einer der vier Titelkandidaten”, bremst Trainer Georg Zellhofer die Euphorie ein, “ich werde sicher nicht sagen, dass wir die Austria wegschießen werden, das wäre vermessen und respektlos!” Dass seine Mannschaft aber an Qualität zugelegt hat, verhehlt “Schurl” nicht: “Mit unserem technischen Potenzal sind wir sicher um Platz fünf oder sechs anzusiedeln, das heißt aber nicht, dass der Abstiegskampf ein Selbstläufer mit Altacher Vorteilen sein wird”, warnt der Trainer gleich noch einmal. Dass es schlecht laufen kann, wissen vom morgigen Team nur noch wenige, und die wollen den Herbst schon im ersten Spiel vergessen machen. Wie Kapitän Kai Schoppitsch: “An den Herbst will bei uns keiner mehr denken, wir haben Kader und Umfeld verbessert, jetzt sind die Spieler gefordert!”

Kroatisch, Polnisch, …

Die Multikultitruppe in Alt­ach hat organisatorische “Umstrukturierungen” mit sich gebracht. So hängen jetzt in der Kabine die wichtigsten Anweisungen auf Deutsch, Kroatisch, Polnisch und Tschechisch. Kein Problem für Zellhofer: “Auf dem Fußballplatz muss ohnehin jeder wissen, was er zu tun hat, da spielt die Sprache keine Rolle!” An seine Mannschaft richtet Zellhofer durchaus ernste Worte – in Deutsch: “Jeder muss sein Ego im Kofferraum seines Autos lassen, wenn er ins Stadion geht”, fordert er, wie auch Einsatzbereitschaft ohne Einschränkung: “Keiner darf sein Leiberl 90 Minuten spazieren tragen!” Einer wird das trotzdem tun “müssen”: Die Spielgenehmigung für Adefemi ist noch nicht da, kommt auch nicht. Ihm droht nicht nur der Tribünenplatz, möglicherweise wird auch sein Vertrag aufgelöst. Zumal mit Djordjevic ein Ersatz verpflichtet wurde, seine Spielgenehmigung ist mittlerweile in Altach eingetroffen.

Viel Neues rundherum

Nicht nur in der Mannschaft, auch rundherum gibt es viel Neues: Dafür sorgt vornehmlich Ehrenpräsident Johannes Engl: “Ich hoffe, mit meinen Ideen für das richtige Feuer im Stadion zu sorgen.” Dafür sorgen Trommeln, die er den Fans zur Verfügung stellt, Torhymne und Einlauflied wurden verändert, ein zusätzlicher Platzsprecher soll für Stimmung sorgen. Die Vorarlberg-Hymne, gesungen von Riccardo di Francesco (im Ländle bekannt unter Richard Nachbaur aus Götzis) soll die Verbundenheit des Ländles mit seinem einzigen Bundesligisten symbolisieren. Schließlich hat Engl auch angekündigt, dass die Mannschaft nach mehr als 15 Jahren wieder im traditionellen schwarz-weißen Dress auflaufen wird. Zu Neuem zwingt auch der Schneefall: Beim Stadion gibt es keine Parkplätze. Für VIP-Kartenbesitzer steht der Parkplatz bei der Fa. Messerle (Mäder) zur Verfügung, für alle anderen die Parkplätze beim Möslestadion und bei der Fa. Gunz. Per Gratisshuttle werden die Fans ins Stadion gebracht. Der Appell von Geschäftsführer Christoph Längle: “Wir bitten alle Altacher, zu Fuß ins Stadion zu kommen.” Bei so viel Neuem hofft man auf viel Besuch: “7000 Zuschauer ergäben eine tolle Kulisse”, meinen Georg Zellhofer und Johannes Engl gemeinsam.

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