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Keine Verkehrslösung heißt: kein Kiesabbau

Die Erschließung eines neuen Kiesabbaufeldes ist am 1. Dezember Gegenstand einer Volksabstimmung. Vom Ergebnis hängt das weitere Vorgehen ab.
Die Erschließung eines neuen Kiesabbaufeldes ist am 1. Dezember Gegenstand einer Volksabstimmung. Vom Ergebnis hängt das weitere Vorgehen ab. ©Christof Egle
Ja bei Volksabstimmung macht 2024 zum Schicksalsjahr.

Altach. Der Dienstag vergangener Woche stand in Altach zur Gänze im Zeichen des umstrittenen Kiesabbauprojekts. Die Altacher werden darüber am 1. Dezember bei einer Volksabstimmung entscheiden. Im KOM fand deshalb eine Info-Veranstaltung statt, bei der die Initianten der Volksabstimmung, die gegen das Projekt sind, ebenso zu Wort kamen wie die Gemeinde, die sich dafür ausspricht. Im Anschluss gab es auch noch eine Gemeindevertretungssitzung, die sich ausschließlich mit einem Entscheid, der das Kiesabbauprojekt betrifft, beschäftigt hat.

Verkehrslösung muss her

Greifen wir vor: Die Gemeindevertretungssitzung, die gegen 22 Uhr startete, befasste sich mit dem Antrag der Altacher Volkspartei, den Kiesabbau zu stoppen, wenn bis 30. September 2024 keine Verkehrslösung am Tisch liege. Die Diskussion war rege, mehrere Abänderungsanträge wurden eingebracht. Dabei wurde immer vorausgesetzt, dass die Volksabstimmung pro Kies-projekt ausgeht, andernfalls wäre der letztlich gefällte Entschluss Makulatur. Das Ergebnis der fast zweistündigen Diskussion der Gemeindevertretung sieht wie folgt aus: Wenn bis September 2024 ein Verkehrskonzept vorliegt und zumindest in Umsetzung ist, wird der Abbau bis zur Fertigstellung unterbrochen. Sollte das nicht der Fall sein, wird das Projekt komplett gestoppt. Es wurde auch definiert, was eine Lösung „können“ muss. Eine Reduzierung des kiesabbaubedingten Schwerverkehrs innerörtlich um mindestens drei Viertel ist die Maßzahl.

Emotionale Diskussion

Bevor diese Entschlüsse schlagend werden, müsste die Alt-acher Bevölkerung dem Kiesabbau zustimmen. Darüber wurde vor der Sitzung rund drei Stunden lang emotional diskutiert. In einem einleitenden Teil präsentierte Verkehrsplaner Helmut Köll die Verkehrsprognose für Altach. Sie zeigt, dass der Kiesverkehr in den nächsten Jahren ohne Kiesabbau sogar stärker steigen würde, dann im Vergleich jedoch abfällt. Aber auch Bürgermeister Gottfried Brändle, der als Vertreter der Gemeinde das Projekt befürwortet, und Bernie Weber, Initiator der Abstimmung und Mitglied der Bürgerliste Altach – Die Grünen und Projektgegner, kamen zu Wort. Ihre Argumente sind bereits vom VN-Stammtisch im September bekannt.

Brändle ist überzeugt, dass das Projekt für die Gemeinde willkommene Einnahmen bringen würde. Außerdem gebe es keine Entlastung ohne Abbau, weil nur so das öffentliche Interesse für eine Autobahnabfahrt zum Kieswerk via Raststätte Hohenems umsetzbar sei. Weber sieht das anders. Er kritisiert, dass weder eine finanzielle Aufteilung mit den Grundeigentümern, der Gemeinde Götzis, noch eine Verkehrslösung am Tisch liege. Die Altacher müssten hier über ein Projekt entscheiden, hinter dem viele Fragezeichen stehen würden. Deshalb müsse es bei der Volksabstimmung abgelehnt werden. 

VN-HEIMAT/Gernot Schweigkofler

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