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Keine Überraschug zum Auftakt

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat die WM im eigenen Land am Freitag mit einem Erfolg begonnen. Wie erwartet hat Deutschland gegen Costa Rica mit 4:2 gewonnen.  

Die Treffer für den über weite Strecken überlegenen, aber in der Defensive unsicheren dreifachen Weltmeister erzielten Lahm (6.) und Klose (17., 61.) und Frings (87.). Für die „Ticos“ traf Wanchope im trefferreichsten Eröffnungsspiel der WM-Geschichte (bisher 1930 Frankreich – Mexiko 4:1) im ausverkauften Münchner WM-Stadion ebenfalls im Doppelpack.

Deutschland begann wie erwartet druckvoll und gab bereits in der 3. Minute den ersten Warnschuss ab, als ein leicht abgefälschter Weitschuss von Frings nur knapp über die Querlatte strich. Schon drei Minuten später wurde Lahm die Ehre zuteil, als erster Torschütze in die Annalen der 18. Weltmeisterschaft einzugehen – und das noch dazu auf sehenswerte Art und Weise: Nachdem sich die Abwehr der Mittelamerikaner nicht hatte befreien können, schnappte sich der Bayern-Verteidiger auf seiner linken Seite den Ball, zog Richtung Mitte und traf vom Strafraum-Eck per Schlenzer genau ins lange Kreuzeck.

Auf die Chance zum 2:0 durch Klose, der nach Schweinsteiger-Vorlage nur knapp gegen Goalie Porras zu spät kam (10.), folgte in der 12. Minute die kalte Dusche für den Gastgeber. Der schwache Friedrich hob nach Pass von Solis die Abseitsfalle auf, plötzlich tauchte Wanchope allein vor Lehmann auf und ließ dem DFB-Goalie mit einem Flachschuss keine Chance.

Zunächst sah aber alles nur nach einem Betriebsunfall für die Klinsmann-Elf aus. Bereits in der 19. Minute setzte sich Schneider, der Ersatzkapitän für den verletzten Ballack, auf der rechten Seite durch und legte auf für Schweinsteiger, dessen scharfe Hereingabe Klose an seinem 28. Geburtstag aus kurzer Distanz verwertete. Für den Stürmer von Werder Bremen war es sein zu diesem Zeitpunkt sechstes WM-Tor, durch das schon nach knapp 20 Minuten mehr Treffer gefallen waren als in 15 von 17 WM-Eröffnungsspielen zuvor.

Fast wäre noch vor der Pause auch der WM-Auftakt 1998 (Brasilien – Schottland 2:1) überboten worden, doch Schweinsteiger (24./Weitschuss-Aufsitzer – Porras mit Problemen) und Podolski (40./Freistoß drüber) hatten im Abschluss kein Glück. So ließ der vermeintlich entscheidende Treffer bis zur 61. Minute auf sich warten: Lahm schlug eine leicht abgefälschte Flanke zur Mitte, Klose scheiterte zunächst per Kopf an Porras, traf aber im Nachsetzen zum 3:1.

Danach aber fühlten sich die Deutschen zu sicher und ließen die Zügel schleifen, was prompt bestraft wurde. Centeno spielte mit einem Pass durch die Viererkette Wanchope frei, der den Ball am machtlosen Lehmann vorbei zum Anschlusstreffer ins Netz beförderte. Die Kicker aus Costa Rica, die mit einer strikten Defensiv-Taktik mit nur einer Spitze eingelaufen waren, wurden danach zwar nicht mehr ernsthaft gefährlich, deckten aber dennoch die große Schwäche der Deutschen schonungslos auf.

Selbst gegen den Underdog wirkte die DFB-Abwehr alles andere als sattelfest. Auch ein traumhaftes Weitschuss-Tor von Frings, der aus 28 Metern direkt ins Eck traf, vermochte das nicht zu kaschieren. Als Spieler des Spiels wurde wenig überraschend Klose ausgezeichnet, der in Summe bei sieben WM-Toren hält. Bereits im Auftaktspiel Deutschlands bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gegen Saudi-Arabien hatte der gebürtige Pole drei Tore erzielt.

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