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"Keine Frau sollte gezwungen werden, ihren Kopf zu bedecken"

Die brasilianische Frauenfußballmannschaft landet in einem Flugzeug zur Weltmeisterschaft mit Hommage an die iranischen Demonstranten.
Die brasilianische Frauenfußballmannschaft landet in einem Flugzeug zur Weltmeisterschaft mit Hommage an die iranischen Demonstranten. ©REUTERS
"No women should be forced to cover her head" - Das stand am Mittwochabend auf dem Flugzeug des brasilianischen Frauenteams in Australien.

Auf dem Heckflügel war ein Bild der verstorbenen Mahsa Amini. Auf der anderen Seite war ein Bild des festgenommenen Fußballspielers Amir Nasr Azadani zu sehen. Das Frauen-Team wollte damit ein Zeichen für die Menschenrechte, die im Iran missachtet werden, setzen.

Im September 2022 wurde die Kurdin Mahsa Amini, auf dem Rückweg aus dem Urlaub von der Sittenpolizei festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch trug, wenige Zeit später war sie tot. Der Tod von Amini löste viele Proteste aus. Auch der iranische Fußballspieler Amir Nasr Azadani nahm an den Protesten teil, die Folgen für ihn waren verheerend, er wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Wie ist Mahsa gestorben?

Gemeinsam mit anderen Frauen wurde Mahsa Amini am 13. September 2022 verhaftet und mit einem Kleinbus auf die 15 Minuten entfernte Polizeistation gebracht, doch die Situation eskalierte schon auf der Fahrt.
Die 22-jährige Mahsa Amini hatte laut Polizeiangaben nach ihrer Festnahme einen Herzanfall erlitten und war ins Koma gefallen. Am Freitag sei sie im Krankenhaus gestorben, berichtete das Staatsfernsehen. Die Polizei bestätigte den Tod der Frau und erklärte, es habe keinerlei "körperlichen Kontakt" zwischen ihr und den Polizeibeamten gegeben. Die genauen Umstände ihres Todes sind jedoch unklar.

Das staatliche Institut für Gerichtsmedizin hat im Zusammenhang mit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Polizeigewalt ausgeschlossen. In dem am Freitag veröffentlichten Bericht zu Aminis Tod wird nach Angaben des Nachrichtenportals Misan erklärt, dass die iranische Kurdin schon seit ihrer Kindheit an einer Schilddrüsenkrankheit gelitten habe. Die Untersuchungen sollen ergeben haben, dass es wegen der Vorerkrankung nach ihrer Verhaftung zu einem Herzversagen gekommen sei.

Familie dementiert Vorerkrankung

Das habe dann zu ihrem Tod geführt habe, hieß es. Polizeigewalt sei ausgeschlossen, weil bei der Leiche etwa keine Spuren von einem Schlag auf dem Kopf gefunden wurden. Aminis Eltern hatten in den letzten Wochen mehrmals eine Vorerkrankung bei ihrer Tochter dementiert. Sie sei bis zu ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei völlig gesund gewesen und alle gegenteiligen Behauptungen seien gelogen, erklärte die Familie. Die iranische Justiz wirft der Familie Amini wiederum vor, die Gesetze im Land zu missachten und mit dem Fall ihrer Tochter politische Stimmung gegen das iranische System machen zu wollen.

(VOL.AT/APA)

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