Kein satanistischer Hintergrund
Das Motiv ist nach wie vor unklar und wird auch sehr schwer herauszubekommen sein. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Geschehen und dem Interesse der Frau für Satanismus kann aber nicht bestätigt werden, teilte Major Roman Krammer vom Kriminalkommissariat (KK) Zentrum Ost am Mittwoch auf APA-Anfrage mit.
Die 38-jährige Lydia R. war am 1. Jänner kurz nach 13.00 Uhr von der Pensionsbetreiberin in der Suite, in der sie sich mit ihrem Freund Roland G. für drei Tage eingemietet hatte, tot aufgefunden worden. Die Frau wies Stich- und Schnittverletzungen am Hals, an der linken Brust und an den Armen auf, die sie sich theoretisch auch selbst zugefügt haben könnte. Eine weitere Stichverletzung im Nacken dürfte ihr aber in jedem Fall ihr Gefährte beigebracht haben, der – ebenfalls nur mit Unterwäsche bekleidet – schwer verletzt neben der Toten lag. Er dürfte sich zwei Mal ein Taschenmesser in die Brust gerammt haben. Der 39-Jährige starb, nachdem ihn noch ein Rettungshubschrauber ins Spital gebracht hatte.
Den satanistischen Büchern, die die Ermittler neben dem Bett entdeckt hatten, misst die Polizei mittlerweile keine entscheidende Bedeutung mehr bei. Die Frau, eine ehemalige Kellnerin, soll sich nach Angaben ihres Ex-Mannes seit Jahren mit Okkultismus beschäftigt haben. Dies habe sich in ihrer Kleidung und in ihrem Musikgeschmack ausgedrückt, so Major Krammer: Sie dürfte auch einschlägige Lokale frequentiert haben. Demgegenüber habe Roland G. in dieser Hinsicht ihre Vorlieben nicht geteilt.
Mit Sicherheit ist in der Suite keine schwarze Messe oder Ähnliches gefeiert worden, sagte der leitende Kriminalbeamte. Man habe abgesehen von den Büchern keinerlei Hinweise – etwa Kerzen oder Kreuze – gefunden, die in Richtung Satanismus gedeutet hätten. Die Spurensucher fanden allerdings auch keinerlei Kampfspuren und Beschädigungen, und da in der Pension auch kein Streitgespräch mitangehört wurde, ist nach wie vor unklar, was sich in der Suite abgespielt hat.
Aufschlüsse erhofft sich die Polizei jetzt vor allem von toxikologischen Untersuchungen, die klären sollen, ob das Pärchen zuletzt Drogen oder andere Substanzen konsumiert hatte. Die Gerichtsmediziner sollen außerdem noch ausführlich zur Intensität der Stich- und Schnittverletzungen Stellung nehmen. Das abschließende Obduktionsgutachten wird frühestens in der kommenden Woche vorliegen.
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