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Kein Fasching ohne Garde

Lauterach - Anita Giesinger, Leiterin der Lauteracher Garde, plaudert über Geheimnisse aus dem Leben eines Gardemädchens.

Was sollte man mitbringen, wenn man Mitglied der Garde Lauterach werden will? „Zehn Kilo Humor, zwei Kilo Wille, drei Kilo Konsequenz für die zwei Trainings in der Woche, 700 Gramm Lust auf was Neues und unglaublich viel Freude am Fasching“, sagt Anita Giesinger. Seit drei Jahren ist die Lauteracherin Obfrau und Trainerin der örtlichen Garde. Zum Gardetanz gekommen ist die 26-Jährige im Alter von 15 Jahren. „Anfangs war meine Mutter noch skeptisch, aber die Zweifel waren dann rasch beseitigt.“

Regelmäßiges Training

(Garde-)Tanz und Musik spielen mittlerweile eine wichtige Rolle in der Freizeit von Anita Giesinger. „Unser Training beginnt im September und endet im Jänner oder Februar, je nachdem, wie lange der Fasching dauert.“ In dieser Zeit wird zwei Mal wöchentlich, jeweils Montag und Mittwoch, geschwitzt. Aber natürlich gibt es auch viel zu lachen. Insgesamt haben die Mädels der Lauteracher Garde im heurigen Fasching 20 Auftritte, dazu kommen noch acht Auftritte bei Faschingsumzügen. „Jedes Jahr“, so Giesinger, „wird ein neuer Marsch und ein neuer Schautanz einstudiert.“

Gardetanz und Schautanz

Das Einstudieren der Choreographie, das Aussuchen der Musik etc. braucht das Team viel Zeit und Geduld. Neben dem traditionellen Gardemarsch, der im Gardekostüm getanzt wird und die dafür typischen Polkaschritte beinhaltet – und eigentlich als Parodie auf das Militär entstanden ist –, wird auch jedes Jahr ein sogenannter Schautanz einstudiert. „Hier wird ein bestimmtes Thema vertanzt“, erklärt Giesinger. „Beispielsweise werden Themen aus dem Sportbereich oder aus dem Fernsehen herangezogen.“ Gleichzeitig wird das traditionelle Gardekostüm gegen das Schautanzkostüm eingetauscht. Letzteres wird von den Mädchen größtenteils selbst entworfen und genäht.

Kinder- und Teeniegarde

„Unsere Nachwuchs-Gardemädchen der Kinder- und Teeniegarde“, sagt Giesinger, „studieren ebenfalls Jahr für Jahr ein neues Programm ein und sind ebenfalls gern gesehene Programmpunkte auf den unterschiedlichsten Faschingsveranstaltungen, gehen es aber etwas ruhiger an als wir.“ Die „Gardemädchen in spe“ trainieren einmal wöchentlich, ebenfalls von September bis Jänner. Bei den Kindern stehen Aufwärmspiele, Dehnübungen und natürlich das Erlernen der neuen Tänze im Vordergrund. Die Aufnahme in die „Garde der Großen“ ist in der Regel erst im Alter von 16 Jahren möglich.

Der berühmte Spagat

Und müssen alle, die zur Garde wollen, den Spagat können? „Nein“, betont die Garde-Leiterin: „Anfangs konnten das noch nicht alle, aber im Training machen wir spezielle Übungen, und nach zwei bis drei Monaten schaffen es dann alle. Es ist also egal, dass man den Spagat nicht kann.“

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