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Kein Denkmalschutz für Rheinbrücke

Die IRR trägt die Kosten (29.000 Euro) für die Demontage der Rheinbahnbrücke.
Die IRR trägt die Kosten (29.000 Euro) für die Demontage der Rheinbahnbrücke. ©VN-Heimat/Dominik Heinzle

Die Demontage der Brücke im Schweizer Rheinvorland soll Anfang März beginnen.

Mäder. (VN-doh) Für die Rheinbahnbrücke zwischen Mäder und Kriessern wird es nun ernst. Die Kommission Dienstbahnbrücke hat die Demontage der Rheinbahnbrücke in Mäder vergeben.
Anfang März wird im Rheinvorland schweres Gerät auffahren und mit dem Rückbau der Brücke beginnen. Zur Vorgeschichte: Wie berichtet, hatten Untersuchungen der Internationalen Rheinregulierungsbehörde (IRR) ergeben, dass die Sicherheit im Bereich der Rheinbahnbrücke als „kritisch“ eingestuft werden muss.

Nach den Sicherheitszielen der IRR soll das Flussbett künftig 4300 Liter Wasser pro Sekunde schadlos bewältigen können. Größtes Problem an der Rheinbahnbrücke sind die Abstände der Pfeiler im Schweizer Rheinvorland. Diese betragen nur knapp 15 Meter. Die angestrebte Durchflussmenge ist deshalb nicht gewährleistet. Im Oktober einigte sich die Kommission auf einen Kompromiss: Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, wird die Brücke im Schweizer Rheinvorland teilweise demontiert. Die abgebauten metallenen Brückenteile werden dann in Mäder gelagert, wo zu einem späteren Zeitpunkt die nötigen Arbeiten für die Wiedermontage erfolgen sollen.

Die Kosten für die Demontage (jeder zweite Brückenpfeiler wird abgebaut) belaufen sich laut Rheinbauleiter Daniel Dietsche auf umgerechnet rund 29.000 Euro und werden von der IRR getragen. „Für den Verein Rheinschauen entstehen durch die Demontage keine Kosten“, erklärte Leo Kalt, Obmann des Vereins Rheinschauen, im VN-Gespräch. Bereits angelaufen sei ebenfalls die Ausschreibung für Ingenieursbüros, um Offerten für die Erarbeitung eines Projektes zur Neuerrichtung einzureichen. Laut Kalt sei eine Entscheidung aber noch ausständig.

„Nicht schützenswert“
In Bezug auf die Unterschutzstellung der Rheinbahnbrücke gab es auf österreichischer Seite einen Rückschritt. In einem Schreiben teilte das Bundesdenkmalamt mit, dass die Brücke als „nicht schützenswert“ eingestuft werde. Dieses Schreiben ging an die Gemeinde Mäder. Laut Bürgermeister Rainer Siegele sei das Amt aber bereit, bei ausführlicherer Begründung mit entsprechend ergänzten Unterlagen, den Entscheid nochmals zu prüfen.
Der Denkmalschutz ist für die Finanzierung des Wiederaufbaus entscheidend. Wird die Brücke als schützenswert eingestuft, muss die IRR als Besitzer für den Erhalt der Brücke sorgen und dafür auch die Kosten tragen, so Siegele weiter. Entsprechende Bestrebungen gebe es auch in der Schweiz. Bevor die Demontage des Vorlandteiles der Dienstbahnbrücke beginnt, wird der Verein das Bauwerk dokumentieren. Mittels Fotografien des ganzen Bauwerks, aber auch Detailaufnahmen und einer technischen Beschreibung, soll der Ist-Zustand festgehalten werden.

Fahrsaison 2012
Durch die Demontage wird die Brücke nach Mäder in diesem Jahr nicht befahrbar sein. Vonseiten der Bahnbetreiber wird deshalb beim Zollamt Kriessern eine 100 Meter lange Ausweichstelle eingerichtet werden. Die Kosten für deren Erstellung übernimmt voraussichtlich die IRR. Die Ausweichstelle soll nach der Wiedererrichtung der Dienstbahnbrücke der Rheinbahn weiter als Haltestelle dienen.

Quelle: VN-Heimat/Dominik Heinzle

Bürgerforum Kummenberg:
vn.vol.at/buergerforum
Wie ist Ihre Meinung zur Demontage der Brücke? Das VN-Bürgerforum ist eine Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen und mit den VN und den verantwortlichen Stel­len Lösungen zu finden. Infos: vn.vol.at/buergerforum

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