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Kehraus am Kirchplatz

Diskussionen um MuesumNeu gehen weiter..
Diskussionen um MuesumNeu gehen weiter..
Andreas Rudigier und Bruno Winkler schrieben:

Der verzichtbare “Prolog” um das MuseumNEU in Schruns neigt sich dem Ende zu. Verzichtbar deshalb, weil Wahlkämpfe selten ein fruchtbarer Boden für einen sachorientierten Stil sind.

Leider hat die Liste Metnand för Schru diesbezügliche Befürchtungen nachdrücklich bestätigt. Nun gilt es, die Dinge wieder auf den Boden der Seriosität zu holen, und diverse Aufräumarbeiten zu erledigen.

Aufräumarbeiten insofern, als Irrtümer, Fehler und Defizite zu beseitigen sind. Nicht so sehr der Wahlen, vielmehr unseres Anliegens wegen. Katerstimmung sollte einer neuen Nüchternheit Platz machen. 

Zwei Ursachen für die politische Instrumentalisierung unserer Sache:

1.) Die Liste Metnand för Schru hat sich als einzige Fraktion unserem Ersuchen verweigert, die Thematik MuseumNEU nicht in den Wahlkampf zu zerren. Diverse Einträge im Bürgerforum zeichnen ein drastisches Bild vom Schaden dieser Verweigerung.

2.) Wir haben der Liste Metnand för Schru schriftlich und mündlich mehrmals das  Angebot gemacht, der gesamten Fraktion jederzeit und gern die Rohentwürfe der Museumspläne vorzustellen und zu erläutern. Die Fraktion hat diese Einladung ausgeschlagen, hat nicht einmal reagiert.

Hier nun das komprimierte “Ergebnis” der Ablehnung, mit dem Museum in einen direkten, informierenden Dialog zu treten:

1. Erst in dieser Woche beruft sich ein Sprecher der Liste Metnand för Schru auf Passagen der Wettbewerbsunterlagen, die ihre Gültigkeit bereits im September 09 verloren haben. Es ist somit ein seit Monaten überholter Wissensstand, auf dem einzelne Wortführer dieser Liste gegen das Museumsprojekt polemisieren.

2. In der Wahlkampfinformation dieser Liste ist die Fassade des Siegerprojektes in wesentlichen Bereichen unrichtig, bzw. falsch dargestellt.

3. Im selben Wahlkampfblatt werden mehrere Beschlüsse genannt, die im Gemeindevorstand einstimmig gefasst worden seien. Der wichtigste von den angeführten Beschlüssen, nämlich die Fassade betreffend, wird in diesem “Informationsblatt” falsch wieder gegeben.

4. Im selben Blatt wird behauptet, das traditionelle Konsumgebäude werde “komplett niedergerissen.” Dies ist weder möglich noch beabsichtigt.

So viel zum Wahlkampf-Kehraus.

Die eigentliche, umfassende und öffentliche Diskussion zu dieser Thematik beginnt unmittelbar nach den Gemeinderatswahlen, und wird bis zum Jahresende dauern.

Bis dahin dauert auch die gründliche Überarbeitung der vorliegenden Rohentwürfe. So war es seit Anbeginn vorgesehen, und dabei bleiben wir. Mit Start am kommenden Montag. Nüchtern, sachlich, aber mit Herz.

 

Andreas Rudigier und Bruno Winkler

 

Bruno Winkler schrieb:

Das Museumsprojekt, der Rechtspopulismus und eine klassische Tragödie.

Weit weg vom Museumsprojekt hat sich die Diskussion im Bürgerforum kurzfristig entfernt. Und schon war es da, das Gespenst des Nationalsozialismus. Was ist da passiert?

 

Tragödie Teil I

Andreas Pfeifer schreibt: „Es wäre schade, wenn so ein wichtiges Projekt durch ein paar ewig-gestrige zu Fall gebracht würde.“ Andreas Pfeifer spricht also nicht von einer Fassade, nicht von Beton, er spricht von einem Projekt. Einem sehr ambitionierten Museumsprojekt. Und wenn mich nicht meine eigenen Sinne täuschen, ist das etwas ganz anderes und ungleich mehr, als das, was Sigi Neyer meint, bekämpfen zu müssen.

Nun gehe ich in aller Gelassenheit davon aus, dass Sigi Neyer nicht das gesamte Projekt zu Fall bringen will. Warum aber dann die Aufregung darüber, dass ein Bausachverständiger Angst vor einer Verhinderung „eines so wichtigen Projektes“ hat? Warum fühlt sich Sigi Neyer persönlich so sehr betroffen und direkt angesprochen? Schlampig gelesen? Oder nicht „Sinn erfassend?“

Das könnte man nun eigentlich so stehen lassen. Aber dann, völlig zusammenhanglos und sachfremd – das Gespenst des Nationalsozialismus. Die Tragödie nimmt ihren Lauf.

Tragödie Teil II

Dazu greift nun Horst Hefel in die Tasten – und googelt. Heraus kommt eine Wikipedia-Erklärung für den begrifflichen Aufreger „ewiggestrig.“ Sehen wir einmal davon ab, dass Wikipedia nicht ohne gewisse Vorsicht benutzt werden sollte: Horst Hefel hat durchaus richtig zitiert, und keinerlei Zusammenhang zwischen Ewiggestrigkeit und Nationalsozialismus registriert.

Ist ja auch kaum möglich, bei einer Wortkreation, die von einem gewissen Schiller stammt (das ist übrigens derjenige, der auch Gedankenfreiheit fordert…). Wallensteins Verhängnis nimmt seinen Lauf:

„Das ganz Gemeine ist‘s, das ‘ewig Gestrige.

Was immer war und immer wiederkehrt

Und morgen gilt, weil‘s heute hat gegolten!“

Und nun, ganz harmlos noch einmal die Frage an Sigi Neyer: Wo ist da ein Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus? Oder, ein wenig hintergründiger (Sinn erfassend?) gefragt: Warum kommt einem FPÖ-Mandatar völlig unmotiviert, ohne Grund und ohne Not, so quasi reflexartig, gleich der Nationalsozialismus in den Sinn? Und fühlt sich persönlich betroffen, obgleich nicht angesprochen?

Aber auch die von Horst Hefel korrekt zitierte Erklärung wirft Fragen auf: „Der Begriff wird oft in politischen Diskussionen verwendet, vor allem als Vorwurf gegen Anhänger rechtspopulistischer Parteien.” Da nun sind wir definitiv bei der Gesinnungsgenossenschaft FPÖ angelangt.

In unzähligen Publikationen (auch wissenschaftlichen), aber auch in großen europäischen Zeitungen (NZZ, FAZ, ZEIT, Süddeutsche, Standard…) wird die FPÖ seit Jahren als rechtspopulistische Partei bezeichnet. Wenn wir aber – der Einfachheit halber – bei Wikipedia bleiben möchten, begegnet uns auch hier der Begriff „Rechtspopulismus“ zu allererst mit dem beispielgebenden Verweis auf die FPÖ. Natürlich folgen dann auch die Front National, die Lega Nord…

Teil III – die Katharsis

1. Der verbale Amoklauf von Sigi Neyer mit dem Gespenst des Nationalsozialismus ist realitätsfremd, sachfremd und befremdlich. Gleichwohl war er durchaus erhellend.

2. Horst Hefel hat mit seinem begrifflichen Link – von ewiggestrig zu rechtspopulistisch – eine direkte Spur zur FPÖ gelegt. Das entbehrt nicht einer gewissen Logik – und Ironie.

3. Andreas Pfeifer hat in jedem Fall klug gedacht, formuliert und argumentiert. Danke dafür, und denk dran: Das Metternichsche Beamtensystem mit Schweigepflicht ist Historie von vorgestern.

4. Gebi Burger hat sich leider (aber verständlich) allzu schnell aus dieser Groteske verabschiedet. Dabei wird deine Stimme im Bürgerforum dringend gebraucht. Für die Zukunft eines „so wichtigen Projektes“ mehr denn je.

Mithin steht auch ein Ende der WAHLENsteinschen Tragödie in Aussicht.

Bruno Winkler

 

Andreas Rudigier und Sigi Neyer im Austausch:

Hallo lieber Sigi,

vielen Dank für die erhellenden Worte …

die künftige Politik besteht also darin, auf Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern zu verzichten, weil deren Anliegen ohnehin sinnumfassend aus dem Internet erfahrbar sind (das ist cool und zeigt, dass du mit der Zeit gehst … die Frage ist nur, wohin?).

das beigefügte Bild unterscheidet sich interessanterweise von jenem, welches ihr in der Bevölkerungsinfo eures Listenprogramms abgedruckt habt … die Anordnung der Fenster, die Farbe, die Dimensionen sind jetzt auf einmal andere … nachdem ich davon ausgehe, dass ihr der Bevölkerung beim ersten Mal die korrekte Ansicht vorgelegt habt, komme ich doch nicht umhin, dir mitzuteilen, dass mir das zweite Bild entschieden besser gefallen würde …

das müsste wahrscheinlich aber auch noch überarbeitet werden … vielleicht kommt ja morgen von euch noch eine dritte oder vierte Version.

Alternativen sind tatsächlich gefragt: Der Ortskern von Schruns braucht dringend Belebungen, damit nicht auch noch die letzten Geschäfte schließen.

Schnelleres Müllwegräumen (wie in eurem Programm für die künftige Politik in Schruns angeführt) und Würstlgrillen wird auf Dauer nicht ausreichen.

Und – entschuldige – das Funktions- und Raumprogramm eines möglichen neuen Montafoner Heimatmuseums wird von euch natürlich permanent kritisiert, oder wie stellt ihr euch ein funktionierendes Museum ohne Hülle vor? In einem Glashaus oder in einer Holzhütte – mitten in Schruns? Wie sind für jeden Hinweis mehr als nur dankbar und werden die Bevölkerung das ganze Jahr über dazu befragen … und das in direkten Gesprächen.

Mit einem lieben Gruß

Andreas Rudigier (Montafoner Museen)

 

Werter Andreas,

da ich nicht davon ausgehe, dass du nicht sinnerfassend lesen kannst,

halte ich es schon für bemerkenswert, wie du durch Verdrehung von Worten

und Inhalten zur Behauptung kommst, ich hätte jemandem empfohlen, den

Mund zu halten. Ich habe sein Recht auf persönliche Meinung ausdrücklich

anerkannt, habe mich jedoch dagegen verwehrt, von einem

Gemeindebediensteten mit einer ehrenrührigen Bezeichnung versehen zu

werden. Das ist ja wohl mein gutes Recht, das ich auch weiterhin in

Anspruch nehme. Überhaupt ist es auffällig, dass insbesondere jene, die

ständig Sachlichkeit einfordern, selbst keine Gelegenheit auslassen,

zynische und unsachliche Bemerkungen anzubringen (soweit zum Sittenbild!).

Was die Informationen über das Projekt betrifft, so ist es sehr wohl

möglich, über Internet genügend Unterlagen zu erhalten, um sich eine

Meinung zu bilden (Ausschreibungsunterlagen, alle eingereichten

Projekte, Protokolle, Pläne etc.). Festzuhalten ist jedenfalls, dass von

Metnand för Schru zu keiner Zeit das Funktions- und Raumkonzept in Frage

gestellt oder kritisiert wurde. Wogegen wir uns wehren, ist die unserer

Meinung nach drohende weitere Zerstörung des noch einigermaßen

harmonischen Ortskerns. Ein häßlicher Betonklotz (meine subjektive

Meinung) oder, wie vom Architekten ausgedrückt: ein Gebäude

“monolithisch, gegossenem Stein gleich” wird nicht schöner, weder durch

mehr Information noch durch prominente Architekten.

Sigi Neyer

 

hallo liebe kollegen im bürgerforum,

> als Museen- und Archivverantwortlicher werdet ihr verstehen, dass ich die

> Kommentare im Bürgerforum sehr spannend finde, allein weil wir ja den

> selbstgewählten Auftrag haben, die Geschehnisse im Tal zu dokumentieren

> und gerade ein Wahlk(r)ampf wie dieser gibt ja ein nettes Sittenbild

> wieder.

> Auch wenn Sigi Neyer Menschen, die aus Steuergeldern finanziert werden,

> empfiehlt den mund zu halten (müssten dann nicht alle bezahlten Politiker

> still sein oder werden die von Marsmenschen finanziert?), möchte ich mich

> als Schrunser Bürger und ebenfalls aus Steuergeldern bezahlter Mensch

> dagegen verwehren … selbst die nicht gerade als Ikone der Linken

> geltende Barbara Rosenkranz hat jüngst in Anspielung an ein bekanntes

> Zitat gemeint, sie würde ihr Leben dafür geben, dass ein Mensch mit

> anderer Meinung diese äußern dürfe. Ich hoffe, das gilt auch für die Liste

> “Metnand”, wenn sie am Sonntag die Mehrheit erhält.

> Sachliche Politik heißt für mich, sich einem Gespräch mit den

> Verantwortlichen des Projekts MuseumNeu nicht zu entziehen … deshalb die

> neuerliche Einladung an Sigi Neyer und andere Interessierte: Schaut auch

> den gegenwärtigen (und nicht fertigen) Entwurf für das MuseumNeu an …

> alle konstruktiven Beiträge zur Verbesserung des Entwurfs sind herzlich

> willkommen … ich stehe jedenfalls zu jeder Tages- oder Nachtzeit zur

> Verfügung.

> Die Einladung gilt natürlich im Besonderen auch für Willi Walch, dem ich

> hier noch mitteilen möchte, dass führende Vertreter der Liste “Metnand”

> das Projekt “MuseumNeu” als wirkliche Chance für Schruns und das Montafon

> verstehen (wollen wir künftig nicht noch weitere leer stehende Häuser und

> in der Folge weitere sterbende Geschäfte in Schruns betrauern). Deshalb

> sehe ich der Gemeindewahl auch sehr entspannt entgegen, weil auch die

> Liste “Metnand” nach dem 14. März die Sache objektiv betrachten wird. Aus

> meinen Worten spricht die Überzeugung, für die Zukunft des Ortes und der

> Region ein tolles Projekt (mit)vorbereitet zu haben, und als überzeugter

> Demokrat werde ich jede Entscheidung darüber mit großem Respekt

> akzeptieren. Allerdings die Entscheidung darüber kann erst dann gefällt

> werden, bis sich alle Interessierten ein detailliertes Bild vom Projekt

> gemacht haben (dass sich – mit Verlaub – doch deutlich von jenem von

> “Metnand” transportierten Bild unterscheidet) … bis dahin wird wohl noch

> einiges Wasser die Litz hinunterrauschen.

> Andreas Rudigier 

hallo liebe kollegen im bürgerforum,

> als Museen- und Archivverantwortlicher werdet ihr verstehen, dass ich die

> Kommentare im Bürgerforum sehr spannend finde, allein weil wir ja den

> selbstgewählten Auftrag haben, die Geschehnisse im Tal zu dokumentieren

> und gerade ein Wahlk(r)ampf wie dieser gibt ja ein nettes Sittenbild

> wieder.

> Auch wenn Sigi Neyer Menschen, die aus Steuergeldern finanziert werden,

> empfiehlt den mund zu halten (müssten dann nicht alle bezahlten Politiker

> still sein oder werden die von Marsmenschen finanziert?), möchte ich mich

> als Schrunser Bürger und ebenfalls aus Steuergeldern bezahlter Mensch

> dagegen verwehren … selbst die nicht gerade als Ikone der Linken

> geltende Barbara Rosenkranz hat jüngst in Anspielung an ein bekanntes

> Zitat gemeint, sie würde ihr Leben dafür geben, dass ein Mensch mit

> anderer Meinung diese äußern dürfe. Ich hoffe, das gilt auch für die Liste

> “Metnand”, wenn sie am Sonntag die Mehrheit erhält.

> Sachliche Politik heißt für mich, sich einem Gespräch mit den

> Verantwortlichen des Projekts MuseumNeu nicht zu entziehen … deshalb die

> neuerliche Einladung an Sigi Neyer und andere Interessierte: Schaut auch

> den gegenwärtigen (und nicht fertigen) Entwurf für das MuseumNeu an …

> alle konstruktiven Beiträge zur Verbesserung des Entwurfs sind herzlich

> willkommen … ich stehe jedenfalls zu jeder Tages- oder Nachtzeit zur

> Verfügung.

> Die Einladung gilt natürlich im Besonderen auch für Willi Walch, dem ich

> hier noch mitteilen möchte, dass führende Vertreter der Liste “Metnand”

> das Projekt “MuseumNeu” als wirkliche Chance für Schruns und das Montafon

> verstehen (wollen wir künftig nicht noch weitere leer stehende Häuser und

> in der Folge weitere sterbende Geschäfte in Schruns betrauern). Deshalb

> sehe ich der Gemeindewahl auch sehr entspannt entgegen, weil auch die

> Liste “Metnand” nach dem 14. März die Sache objektiv betrachten wird. Aus

> meinen Worten spricht die Überzeugung, für die Zukunft des Ortes und der

> Region ein tolles Projekt (mit)vorbereitet zu haben, und als überzeugter

> Demokrat werde ich jede Entscheidung darüber mit großem Respekt

> akzeptieren. Allerdings die Entscheidung darüber kann erst dann gefällt

> werden, bis sich alle Interessierten ein detailliertes Bild vom Projekt

> gemacht haben (dass sich – mit Verlaub – doch deutlich von jenem von

> “Metnand” transportierten Bild unterscheidet) … bis dahin wird wohl noch

> einiges Wasser die Litz hinunterrauschen.

> Andreas Rudigier

 

Schruns

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